EOS 6D Mark II - Cooler Einstieg ins Volle

Auf Stativ: EOS 6D MK II
Auf Stativ: EOS 6D MK II

Ein Vollformat Tipp für gute Bilder war die 6D schon immer. Wenn es sich nicht um schnell bewegte handelte. Die Pixelgröße des Vollformatsensors war auch bei der EOS 6d Mark I (2013: 20 MP, Pixelpitch 6,6 µm)schon sehr Rauscharm. Leider war der 11 Punkte Autofokus nicht Sport geeignet. Mit der Mark II kam 2017 die Version mit 26 Mp (Pixelpitch: 5,75 µm). Das etwas betagtere Konkurrenzmodel von Nikon wäre die D750

In den Tests werden der neuen EOS 6D nur geringe Verbesserungen in der Bildqualität zugestanden. Das ist aber nur die halbe Wahrheit: zunächst machte die Bedienbarkeit und die Peripherie viele Fortschritte, die Auflösung wuchs und der Autofokus ist nun auch für bewegte Objekte besser geeignet. Zusammen mit noch besserer Eignung für die Fotografie bei wenig Licht ist das schon eine Menge.

Testbundle:
EOS 6D Mark II Body 1700€ und EF 24-105/ 1:4 IS STM 1200€
EF 70-300/4.0-5.6 L IS USM 1200 €

Vor allem sind wir mit der guten Ausbeute an scharfen, brauchbaren Bildern zufrieden. Während früher in der Crop-Fotografie noch viel weggeworfen werden musste, ist heute bei den EOS Vollformatern fast jeder Schuss ein Treffer. Gleiches gilt für den optimierten Weißabgleich, um den man sich kaum noch kümmern muss.

In der Praxis gelangen nach alter EOS Manier viele Situationen:

Gegenlicht: D+ schafft einiges, den Rest muss der Photoshop Filter Tiefen und Lichter richten.

Hochzeit: Top Kamera für solche Anlässe, sehr scharfe Bilder, kein Problem mit hohen Bildkontrasten, mäßiger Akkuverbrauch. Leider kein Aufhellblitz eingebaut.

Motorrad: Man wünscht sich gelegentlich einen breiter angelegten Autofokus. Die 45 Kreuzsensoren des Phasen AF reichen nur über die Bildmitte. Wer mehr braucht: Auf Kontrast AF umschalten, was mehr Strom kostet, aber im Zweifel besser und auch am Rand fokussiert.

Erfreulich ist hier auch der helle Sucher, der vergleichen mit den Spiegellosen eben keine Anschaltverzögerung hat und die guten alten optischen Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Nur bei extremer Dunkelheit können Digitale OLED-Sucher ggf. ‚mehr sehen‘, aber meist in einer sehr verrauschten Ansicht.

Am Gehäuse liegt es jedenfalls kaum, wenn ein Bild nicht gelingt. Viel herausholen in der Vollformat Fotografie kann man bei der EOS 6D MK II hingegen mit den Objektiven. Durchgängige Lichtstärke (Zoom Objektive), hohe Lichtstärke bei Festbrennweiten und eine genaue Fokussierung. Wer noch einen drauf legen möchte, fotografiert im RAW Format (CR2, min Vers. 9.12) dann geht noch mehr.

Fazit

Die EOS 6D MK II ist immer noch eine Vollformat Einsteigerkamera, die derzeit (2018) auch preislich die Nase vorn hat. Mit den richtigen Linsen bleiben kaum Wünsche offen. Verbesserungspotential gibt es bei der Breite des Phasen-Autofokus und dem Auffinden von Einstellungen im Menü. Die vielen Reiter sind heute nicht mehr zeitgemäß. Viele Canon Fotografen wünschen sich auch den Jogwähler wieder zurück, um gerade den AF schnell und ergonomisch dirigieren zu können. Die EOS 5 D MK IV hat ihn (wieder).

Plus

  • Konfigurierbare Programme (mit Programmverschiebung)
  • Top Bildqualität bei 26 MP, die an die der EOS 5 D MK IV heranreicht
  • integrierte GPS-Empfänger, Wifi, BT, Dynamic NFC
  • schwenkbare Touchscreen rückwärtige Display mit 345.600
  • 45 Kreuzsensoren des Autofokussystems zu dicht um das Zentrum gruppiert, Dual Pixel CMOS AF, kein AF ‚pumpen‘
  • Serienbildrate von 6,5 Bildern pro Sekunde sowie Videos in einer Auflösung von 1920 × 1080 Pixeln mit bis zu 60 (59,94) Bildern pro Sekunde
  • DIGIC7-Chip
  • Smartphone-App „EOS Remote“
  • Pin-gesichtertes Programmwahlrad
  • gute Abbildungsleistung bis ISO 12.800
  • kein Joystick mehr, Anstatt Q und Info Taste, wäre der Jogwähler die bessere Wahl gewesen. Der Multi-Controller übernimmt nun diese Aufgabe
  • Motivprogramme mit dabei (12)
  • Akkureichweite 11-1200 Aufnahmen (Lithium-Ionen-Akku LP-E6N)

Minus

  • kein zweites Speicherkartenfach (verzeihlich)
  • Traditionell haben EOS Vollformat Kameras keinen eingebauten Aufhellblitz. Nikon schaffte das schon bis zur D 750