Das Zumo 5 Zoll Flaggschiff von Garmin

Der Zumo 590 LM steht derzeit einsam an der Spitze der Premium Motorrad Navis: Nur er hat das große 5 Zoll Display und nur er kostet 649.– EUR. Dafür hat Garmin einiges aufgefahren, von Halterung bis Car-Set und einem Kabelbaum, der auch dem ärgsten Bluetooth-Feind noch genügend Möglichkeiten bietet. LM steht für lebenslange Kartenupdates, die Garmin derzeit bis zu 4x im Jahr herausbringt. Ist man im Besitz eines Zumos, können die Europa Karten auch per Garmin Express auf dem Rechner installiert werden (über 2 GB).

 

Zum Vergleichstest: Zumo 590 LM, Becker Mamba.4, TomTom Rider 400

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Doch was bedeutet ‚lebenslange‘ Kartenupdates überhaupt genau? Wir fragten Garmins Produktmanagerin Berna Celik-Rymdzionek.

Wie lange garantiert Garmin die LM-Kartenupdates, welche Einschränkungen gibt es?

»Kunden von Garmin erhalten Karten-Updates für je ein kompatibles Garmin-Gerät bis zum Ende seiner Nutzungsdauer oder bis Garmin keine Karten-Daten mehr von seinem Drittanbieter erhält (je nachdem, welcher Zeitpunkt früher eintritt, längstens jedoch für die Dauer von 30 Jahren), sobald diese Updates auf der Garmin-Website verfügbar gemacht werden. Die Nutzungsdauer kennzeichnet dabei den Zeitraum, in dem das Gerät voll funktionstüchtig ist, also keine umfassenden Reparaturen nötig sind und genügend Speicherplatz für Kartenupdates zur Verfügung steht. Letzterer lässt sich leicht durch zusätzliche micro-SD- bzw. SD-Karten erweitern.« 

What's new?

Ein neues Gehäuse (Halterung Zumo 3x0 passt nicht mehr), kein Lautsprecher mehr im Gerät (s. u.) mehr Funktionen und Internet-Anbindung...
Das Display ist hell und lässt sich neuerdings auch im Hochformat benutzen. Das bietet eine Menge Vorteile für diejenigen, die im Modus 'Karte in Fahrtrichtung' navigieren. Auch, wenn man mit genordeter Karte fährt, ist es besonders von Vorteil, wenn man eine oder mehrere der wahlweise eingeblendeten Datenfelder-Leisten aktiviert hat: im Querformat würde so die schmale Kartenansicht immer noch schmäler. Leider sind die Datenfelder noch nicht teil-transparent gehalten, wie bei älteren Zumos mit ausgereifteren Firmware-Versionen.

Karten und Funktionen

Wirklich neu ist beim 590er Zumo, das man erstmals selbst gescannte oder sogenannte Rasterkarten nach den Vorgaben von Garmin verwenden kann. Dieser Zumo zeigt alles an, ob Vektor- oder Rasterkarte, kostenlose Openstreetmaps, ob in Topo-Ausführung oder eben auch die TF Easyroute-Karten. Alle Kartenwerke können einzeln, Karte für Karte aktiviert und deaktiviert werden. Die Fernsteuerung einer Garmin Action Cam Virb oder der Garmin Reifenluftdruck-Sensor wurde auch gleich implementiert. Bei Garmin Smartphone-Link und einem Smartphone bleiben nur Windowsphones (bisher) außen vor, hier liegen die Möglichkeiten bei der Prognose des Wetters auf der Route und bei Stau-Meldungen in Echtzeit.

Anwendungen heißen nun auch in der deutschen Benutzerführung Apps und dort schlägt Garmin nun per Assistenten Rundtouren vor, hat die gute alte Tracback-Funktion, merkt sich Parkpositionen und sagt, wo man gewesen ist.

In der Kartenansicht befindet sich unten rechts nun ein Menübutton für Kontextmenüs, die erlauben POI’s entlang der Strecke anzuzeigen, den nächsten Routenpunkt mit einem Klick zu überspringen, zu telefonieren, Datenleisten einzublenden oder Routenrelevante Daten (Verkehr, Wetter) abzurufen. Auch die ‚zurück‘ Taste ist nun groß genug, um sie mit Handschuhen zu treffen. Welche POI's je nach Zoom-Stufe neben Unterkünften und Fastfood-Ketten (?) angezeigt werden, darauf hat eher der Werbekunde, leider aber nicht der User Einfluss.

Was uns noch gefiel: Es gibt mehr Optionen die POI's (entlang der Route) einzublenden, der Zumo 590 hat einen flotten Bildaufbau und viel Platz, dank 14 GB internen Speicher. Hat das Motorrad eine Tourenscheibe, kann es im Hochformat-Modus im Zusammenspiel mit der Touratech Halterung etwas eng werden. Zur Not auf Querformat umschalten!

Kleine Hardware-Kunde

Sonst ist das Gerät vom Konzept den kleineren Zumo 3x0 LM sehr ähnlich. Auf der Rückseite befinden sich Netzschalter, Batteriefach mit microSD Slot und die abgedeckte Micro USB Lade- und Datenschnittstelle. Das Gehäuse kann man als bewährt und stabil bezeichnen.

Weg hingegen ist der eingebaute Lautsprecher, akustische Signale gibt es nur noch per BT, über Kopfhörer oder über die aktive Autohalterung. Vermissen tut man die von den Zumo 3x0 bekannten verschiedenen Cockpits, die vielleicht noch per Update nachgereicht werden.

Montage am Bike

Die Montage ist für Garmin geübte schnell gemacht. Nachdem Ram-Mount Halterung an der Richtigen Stelle am Lenker sitzen, kann man das Kabelbündel einfädeln und zur Batterie führen. Ganz sicher sind wir uns nicht, ob, die Halterung nun permanent Strom saugt, deswegen könnte man beim Überwintern sicherheitshalber die Sicherung am Garmin-Kabel ziehen. Ein dicker Kabelbaum gibt nun den kabelgestützten Intercom Liebhabern alle erdenklichen Möglichkeiten. Als Ergänzung montierten wir eine abschließbare Touratech Halterung (114,90 €) mit der man in den meisten Fällen, wenn auch nicht unbedingt über Nacht, auf der sicheren Seite ist. Die Halterung umkrallt das Gerät von der Rückseite und erlaubt über einen Adapter die Netzschalter-Bedienung. Ist das Gerät nicht in der Halterung, sollte die Kontaktabdeckung einfach aufgesteckt werden, um die Kontakte vor Korrosion zu schützen.

Fazit

Es ist leicht zu behaupten, dass der neuste, teuerste Zumo aller Zeiten auch der Beste ist. Das scheint so zu sein, aber 2015 kam auch der neue TomTom Rider 400 mit neuer Hard- und Software, sowie der Nachfolger des Becker Crocodiles Z100, das Mamba.4. Beide versprechen neben lebenslangen Kartenupdates teils verbesserte Displays und motorradfreundliche Routenplanungs-Features (hier im MR-Test). Seit langem ist der Zumo 590 LM aber erstmals wieder ein universelles Gerät, das auch Funktionen für Geocacher, Autofahrer oder Outdoor-Navigatoren bietet. Wenn dem schweren Gerät im Gelände nur nicht zu schnell die elektrische Energie ausgeht.

Gute Seiten, schlechte Seiten

  • Endlich wieder Hochformat!
  • Custom Maps (Rasterkarten) nun auch für den Zumo!
  • POI’s und Datenfelder wahlweise per Popup Menü / Symbolleiste
  • Dort wird sogar angezeigt, auf welcher Straßenseite der POI liegt
  • Smartphone Link für Online-Services
  • Mehr Optionen um POIs einzublenden/auszuwählen
  • Schnellerer Bildaufbau,
  • Hoch auflösendes Display
  • Über 14 GB interner Speicher
  • Endlich micro USB Smartphone Lade-Anschluss
  • Tacks können permanent angezeigt werden
  • Kein Lautsprecher mehr, der ist nun nur noch in der Autohalterung
  • Kontrast & Helligkeit könnte besser sein (Karten- und Helligkeits-abhängig)
  • Loses Plastikteil zur Kontaktabdeckung der Halterung
  • Kein Standardakkubetrieb wie Montana/Monterra
  • Im Hochformat ist die QUERZ Tastatur zu nah am Geräte-Rand: einige Buchstaben können nur mit dem Fingernagel gedrückt werden.
  • Keine Cockpits, Cockpits nicht teiltransparent
  • Batterie hält maximal 4 h
  • Adresssuche könnte besser sein (Vorschläge machen)

Trouble Shooting

  • Zumo geht aus und fährt wieder hoch: Das passiert meist, wenn etwas mit den Karten nicht stimmt. Karten von Fremdherstellern sollten besser auf die microSD Karte gespeichert werden. Dann kann man die im Störungsfalle auch mal herausnehmen. Der Fehler kann besonders mit nicht sauber programmierten Karten auftreten. Im allergrößten Zweifel hilft nur der Totalreset, bzw. eine Neuinstallation der Karten. In manchen Fällen ist es auch ein Firmware-Problem: Firmware checken und updaten!
    Wenn unter Navigation -> MyMaps Karten doppelt angezeigt werden, empfiehlt sich die Neuinstallation (auch teilweise Installation) der Karten oder Kartenkacheln mit dem Programm Mapinstall
  • Versionsgeschichte: In der Firmware Version 2.2 wurde der nützliche Menüpunkt Skip Waypoint anders gehandhabt. Aktuell ist 2015 die FW Version 2.8. Nach dem Update auf 2.8 bzw. 3.1. musste der Punkt Skip wieder unter ‚Kartenextras‘ aktiviert werden. Dann erst erscheint er wieder in dem Karten Schnellmenü.
Versteckte Funktionen
  • Tipp: Massenspeicher USB Modus und Erkennung in Mapsource
  • Um den Zumo ungehindert als Massenspeicher zu erkennen oder ihn überhaupt für das veraltete Programm Mapsource sichtbar zu machen, muss der versteckte Diagnosebildschirm aufgerufen werden.Im Hauptmenü auf der Seite der Lautstärkeregelung, den oberen rechten Rand das Display gedrückt halten, dann kommt man zu Entwickler Optionen und versteckten System Einstellseiten (alternativ: im Tripcomputer länger auf das obere Richtungssymbol drücken) Die MTP Settings stellt man dann auf Mass Storage. Alternativ kann noch das GPS Settings zu „draw epe circle on Map“ geändert werden. Dann zeigt sich ein Kreis mit der Positionsgenauigkeit in der Karte. Drückt man mit dem Fingernagel auf das Batterie Symbol oben rechts im Startbildschirm (ca. 5 Sec.) dann wird eine Batterie Infoseite geöffnet.
  • Tipp Hardreset (Masterreset) hier.

Kommentare

Kommentar von Tomscha |

Sorry eigentlich bin ich damit ganz zufrieden

nur die Lautstärke des Gerätes mit Kopfhörer finde ich einfach zu leise bei voller Lautstärke

Kommentar von Zanele |

Sorry to hear you're having such tourble. a0The auto-playing media drove me nuts, but I never had any of those other issues. a0Is sync updated in the car? a0You can load new versions of it every 6-12 months with bug fixes and features.

Bitte addieren Sie 3 und 6.