von Markus Golletz (Kommentare: 3)
Allradmotorrad aus Karlsruhe
DT-A: Die 170 kg-V-Twin mit Euro 5 und Allradantrieb
Guido Koch konzipiert und baut seit 2008 Custom-Allradmotorräder – genaugenommen kann man von 10 Jahren Entwicklungszeit reden, wenn man die Planungen mit einbezieht.
Wir kommt man auf einen zusätzlichen Frontantrieb und wie funktioniert das überhaupt?
"Es fährt wie ein ganz normales Motorrad", sagt Guido und das macht neugierig.
Das ist nicht so einfach zu glauben, aber der Trick ist, dass Guidos Allradmotorräder bei 5 % Schlupf des Hinterrades den Vorderrad-Antrieb aktivieren.
Bemerkenswert ist hingegen auch, dass Guido den 990er V-Einspritzer-von KTM die Euro 5-Abgasnorm beibringt. Mit Kohlenwasserstoffen haben die KTM Motoren nicht so große Probleme, aber die Katalysatoren waren ausbaufähig. Drei Kat's werden nun verbaut und so schafft das Allradmotorrad auch die moderne Abgasprüfung – wie ein Neufahrzeug.
Summa summarum werden für alle benötigten Einzelgutachten für die Abnahme des Bikes eine niedrige 5-stellige Summe fällig. Diese Gutachten können dann in der Kleinserie, für jedes Motorrad in der Einzelabnahme, benutzt werden. Und die Arbeitszeit? Die ist da noch nicht drin, sagt Guido.
Wheelys gehen mit der DT-A ganz normal
Denn durch den Umbau und den Antrieb entsteht ein ganz neues Motorrad. Das Vorderrad bekommt eine Schwingengabel, an der Getriebeausgangswelle wird per Riemen und Kette die Kraft für das Vorderrad abgenommen. Das macht einen Hilfsrahmen mit Ankerpunkten für die Drehpunkte notwendig. Die Kraft wird mit einer feineren Rollenkette an der Frontschwinge vorbei per Ritzel auf das Rad übertragen. Ein weiterer Hilfsrahmen dient als Angelpunkt für ein vorne eingebautes Wilbers Mono-Federbein. Gelenkt wird per homokinetischen Gelenk und Achsschenkel (35° in jede Richtung).
Demnächst gibt es bei MR ein Interview, ggf. eine Probefahrt und Details zur DT-A von Guido Koch.
Beeindruckend finden wir, dass die DT-A um 40 kg leichter sein soll als das Referenzmotorrad KTM 990 Adventure.
Daten, Überlegungen & Vorteile
- wesentlich bessere Traktion im Gelände und auf schlechten Wegstrecken
- effektiverer Vortrieb für Rallyefahrzeuge, gerade auch beim Einsatz in der Wüste
- das Festfahren auf losem Untergrund, wie z.B. Sand, Schlamm, oder auch Schnee, wird weitgehend verhindert
- Hindernisse können, auch mit schwereren und beladenen Maschinen, sehr viel einfacher überfahren werden
- bei elektrischen Zentralantrieben kann die Rekuperationsrate stark erhöht werden (siehe Gauss-Projekt TH Darmstadt)
- Gesamtgewicht fahrfertig ohne Kraftstoff: 170 kg
- Tankinhalt 27 l in 3 Tanks
- Sitzhöhe: 1000 mm
- Webseite Guido Koch: Allradmotorrad.de
- Artikel von 2018 (MOTORRAD)
- Artikel Enduro.de
Kommentare
Kommentar von Andi |
Hammer Teil, ich durfte sie schon fahren :-)
Kommentar von Andi |
Hammer Teil, ich durfte sie schon fahren :-)
Kommentar von kalle |
Hallo !
ich bin sehr interessiert an einem Test. Das ist zwar ne Hausnummer, aber mich würde die praxistauglichkeit sehr interessieren!
Vielen Dank liebes Motorradreiseführer-Team!
kalle
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