von Markus Golletz (Kommentare: 0)
Bye-bye Motorplaner!
Am 25.5.2018 wurde Motoplaner.de abgeschaltet. Leider. Und es kam etwas plötzlich. Nun kann man seine Routen, so URL oder *.mpjs gespeichert, noch Kurviger.de (nicht kommerziell) öffnen. Eine ähnliche Funktionalität bietet auch das neue Portal Gpswerk, das kommerziellvon Bikerbetten bzw. der TVV Touristik-Verlag GmbH betrieben wird. Offensichtlich wurde sich hier einiges an Entwicklungspower vom Motoplaner 'geborgt'. Viele der Funktionen vom Motoplaner sind dort wiederzufinden, mittlerweile wurde auf Openstreetmap umgestellt (auch Wetter und Höhendaten an der Route können angezeigt werden).
Auch die wertvollen Motorradtourentipps von Harzpoint gehen damit endgültig vom Netz. Weitere Infos liefert ein Google-Thread und ein Artikel im Töff Magazin (s.u.).
Keinen Bock mehr auf all den Blödsinn
Als Grund nennt Motoplaner-Macher Denny Rieche die Wirren um die DSGVO, die europäische Datenschutz-Grundverordnung, die (nicht nur auf Webseiten) bis zum 25.5.2018 umgesetzt sein sollte, sondern auch die Tatsache, das Google Maps Karten für Anbieter kostenpflichtig werden. Da für Denny die ganze Geschichte reine Freizeitarbeit war, gab es nur eine Möglichkeit: "Love it, change it or leave it."
Selbstbedienungsmentalität (bei der Entwicklung) und 'Schutt abladen' einiger Nutzer, DSGVO und Google-API, zuviel Arbeit insgesamt führten nun in der Summe zum Einstampfen aller kostenlosen Angebote von Denny Rieche. Google wird dabei nicht generell verteufelt, sondern bekommen in Dennys Abschiedsdoku (nicht mehr online) auch Lob ab. Sie machten den MP erst möglich, doch nun ist dort die Abkehr vom früheren Firmencredo "Don't be evil" zu erkennen. Google wird künstliche Intelligenz für militärische Zwecke (sprich: Tötung von Individuen) dem amerikanischen Militär zur Verfügung stellen. Daraus begründet sich bei Google derzeit eine starke Mitarbeiter-Fluktuation.
Für Motorplaner hätte das eine Menge Arbeit bedeutet aktuelle Anpassungen durchzuführen oder finanziell zu stemmen. Gerade weil Technik und die Entwicklungsbasis von Motoplaner auf 10 Jahre alter Technik basieren und überwiegend auf der Funktionalität von Google Maps beruhten.
Google Maps Anbieter benötigen eine Kreditkarte
Google Maps wird in erster Linie für gewerbliche Anbieter mit Kosten verbunden sein. Kleine Websites bekommen einen monatlichen Kredit von 200€. Stichtag dafür ist der 11.6. Man wird sehen, welche Google Maps Onlinekarten dann noch laufen. Für Motoplaner hätte das tägliche Kosten im dreistelligen Bereich (!) bedeutet.
Bangen kann man nun auch um so großartige Seiten wie die Nutzer-gepflegten Seiten von Alpenrouten.de die zwar ebenfalls nicht kommerziell sind, aber Google APIs benutzen.
Weitere Nachrufe und Kommentare:
- Töff Magazin (Dort beschriebene Links zu Motoplaner.de funktionieren nicht mehr und werden zu kurviger.de weitergeleitet
- Google Groups
- Motorradonline
Motorradreisefuehrer.de schließt sich dem an und hofft, das es anderen nicht kommerziellen Anbietern gelingt, auf Openstreetmap umzustellen. Eine kleine Hintertür lässt Denny offen: vielleicht packt es ihn noch einmal.
Kommentare
Einen Kommentar schreiben