von Markus Golletz (Kommentare: 1)
Dortmund Motorräder 2023
Im Osten viel Neues
Einige bekannte Namen fehlten, Ducati, BMW, auch KTM war nicht mit seiner Niederlassung vertreten. Viele lokale Händler machten die Lücke weg. Allerdings suchten wir auch E-Motorräder vergeblich. Sieht man von ein paar Niu Rollern ab, war kaum etwas vor Ort zu sehen. Anscheinend wird die E-Mobilität in Sachen Zweirad nicht von der bisherigen Fan-Gemeinde geteilt. Das ist in gewisser Weise schade, denn es ist und bleibt ein Schwerpunkt bei den Tests von Motorradreisefuehrer.de. Schade ist auch, dass das trotz anhaltender Klimakrise und Klimaprotest (am letzten Freitag streikte nicht nur der öffentliche Nahverkehr, sondern man stand auch mit Klimaaktivisten zusammen auf der Straße), dass der Motorradmarkt relativ wenig teilnimmt. Im Prinzip wäre es an der Zeit viel mehr Motorräder mit praktischen, multiplen Einsatzgebiet anzubieten. Wie zum Beispiel eine Multiuso 250 von Umberto Borile. Ein Motorrad, das nicht verdammt ist zum 11/12tel herumstehen, sondern eines, das man nicht nur für die Eisdiele, sondern für 100 Dinge im Alltag benutzten kann. Roller sind solche Fahrzeuge, aber auch welche, die wirklich einen Multigebrauch erlauben: mit Gepäckträgern, mit Taschen, meinetwegen auch mit Anhängerkupplungen, wie die Multiuso von Umberto Borile aus Vò in Norditalien. Dafür sollte es auch eine Kaufprämie geben, nicht uneingeschränkt für SUV bis 65.000 €.
Trotzdem war es eine Messe, die Licht am Ende des Tunnels erkennen ließ: nach drei Jahren Corona-Pause kam ein wenig Stimmung und Zuversicht auf. Eine lebendige Customizing-Szene war anwesend. Ich sehe das in einem neuen Licht, obwohl ich lange Zeit damit wenig anfangen konnte. Aber es ist nachhaltig, alte Motorräder in Gang zu halten, sie zu pimpen und zu pflegen. Neu kaufen kann jeder und jede.
Gefallen hat uns die neue CL 500 Scrambler (Rebell) von Honda, wie oben zu sehen. Ein unprätentiöses Motorrad mit einem ausladenden Auspuff (wie es leider üblich und notwendig ist) und einem 47-PS Motor auf Rebel-Basis. Auch die neue Honda Transalp 750 war zu sehen, zu der wir trotz ansprechenden Werten gerne die nicht so schöne Ölwanne von unten leaken. An sich ein schönes Bike, das auch mit noch weniger Gewicht und Leistung ausgekommen wäre.
Ein Hoch auch auf die alten gepflegten Yamahas, die in der Customizing- und Werkstatthalle herumstanden!
Kommentare
Kommentar von Peter M. |
In den von mir gelesenen Onlineforen waren alle die da waren der Überzeugung, das es raus geschmissen Geld war. E-Motorräder hat übrigens keiner vermisst. Die von Getty-Oil bezahlten Berufs-Demonstranten auch nicht!
Antwort von Markus Golletz
Moin,
10 Euro war der Eintritt und im Vergleich zu der Messe vor 3 Jahren war das zumindest wieder ein Anfang. Die Messen sind ja größtenteils jahrelang ausgefallen. In Do. waren auch früher nicht immer alle Motorradimporteure, da gab es ja auch noch Intermot und EICMA.
Mir fiel auf, dass es eine Menge Kaufangebote und Sonderangebote gab, sogar bei teuren und 'Premium'-Herstellern wie Stadler. Auch das ist auf solchen Messen nicht immer der Fall.
Was rausgeschmissenes Geld ist, möge tatsächlich jede/r selber beurteilen. Doch meiner Ansicht sind E-Motorräder genauso Motorräder wie die mit Verbrenner. Ich kann nicht sagen, ob es an Veranstalter, Ausstellern oder Publikum lag, dass derlei kaum vertreten waren, aber für mich bzw. MR empfinde ich es als schade, dass wenig ‚nützliche‘, emissionsarme oder eben Elektromotorräder da waren. Die Customizing-Szene hat mich auch sehr gefreut, weil die kleine nicht so kommerzielle Inseln in all dem Kommerz gebildet haben. Im Gespräch mit einem KTM-Händler kam raus, die KTM bei den Preisen für D teilweise um die 2000 € draufgepackt hat.
Elektro-Enduros wie die von Sur-Ron sind schon etwas, was Nutzwert hat und worauf Geländesportler warten....
Danke für den Hinweis auf Aileen Getty, der Getty-Oil Erbin. Es sei ihr doch freigestellt, wofür sie ihr Geld spendet. Aber davon abzuleiten, dass die Leute, die auf die Straße gehen ‚bezahlt‘ sind, sehr ich da eher nicht. Bei denen fallen in nächster Zeit eher Prozesskosten etc. an. Wenn wir mit Subventionen klimaschädliche Technologien und Waldabholzung vorantreiben können, warum soll man dann nicht auch jungen Leuten einen Prozess absichern dürfen?
Ganz so weit führt das von unserem Thema, 'Zum Spaß mit dem Motorrad rumfahren zu dürfen' gar nicht weg. Daher unser Engagement für emissionsarmes Zweirad fahren.
Findet: Motorradreisefuehrer.de
Einen Kommentar schreiben