von Markus Golletz (Kommentare: 0)
Kühler abdichten mit Petec
Kühler dichten am Motorrad
Der Kühler tropft aus heiteren Himmel (SWM 650 RS), hat er einen Schlag abbekommen? Später sehe ich einen Riss in einer der Längsrippen. beim gasaufreißen spritzt es hier raus. Kühlerdicht hilft nur bei Haarrissen. Dafür ist es nun zu spät. Kühler neu kaufen oder Notreparatur? Mittlerweile gibt es gute Zubehör-Kühler preisgünstig, doch ein Reparaturversuch möchte ich wagen. Mit geht der Petec-Slogan: kleben dichten ... durch den Kopf:
Worauf zu achten ist:
Bei der Sichtprüfung hilft z. B. Petec Lecksuchspray, (alternativ Talkum). Ist die Leckage festgestellt, muss entschieden werden, ob von innen oder von Außen gedichtet werden kann. Für eine Dichtung von innen kann Petec Kühlerdicht die richtige Lösung sein, egal ob Metall oder Leichtmetallkühler. Packungsbeilage beachten, denn Kühlerdicht muss richtig heiß werden um zu dichten.
Ist der Leckage mit Kühlerdicht nicht beizukommen sollte man auch testen, ob CO oder Überdruck im Kühlsystem herrscht. Wenn das nicht der Fall ist, kann man die betroffene Kühlerhälfte ausbauen und ersetzten oder versuchen sie zu kleben oder gar zu löten.
Mit den Petec-Produkten versuchen wir uns an letzterem. Ist der Riss ausfindig gemacht, kann man die Klebestelle vorbereiten (trocknen, säubern, primen) und dann Flüssig-Metall auftragen. Das geht mit einer relativ kleinen Menge aus der 2k-Doppelspritze. Wir tragen 2x mit kurzer Ablüfte-Pause auf, föhnen etwas und 'massieren' und föhnen das Kaltmetall etwas auf den Riss ein. Bei der Kleber-Auswahl ist darauf zu achten, das die verwendeten Komponenten auch die maximale Kühlertemperatur 100 bis 120°C aushalten. Ein Kühler kann nach Ausstellen des Motors bzw. des Lüfters z. B. nach einer Autobahnfahrt noch heißer werden als er ist, wenn der Motor läuft.
Zwei Versuche
Der erste Versuch mit überlagertem Petec Bibond schlug fehl, weil der Klebstoff an Viskosität und Härter verloren hatte. Vermutlich war der Kunststoffprimer auch nicht der richtige. Mit Flüssig-Metall, Bremsenreiniger und etwas Schmirgelpapier klappte es hervorragend. Entscheidend ist, das die noch nicht tropffeste 2k-Masse sich gut verteilt und um den Riss legen kann. Ein paar der Kühlbleche wurden mit der Spitzzange entfernt oder weggebogen, um einen besseren Materialauftrag zu gewährleisten. Ist der Untergrund rau genug oder entsprechend gepriemt, müsste die Klebung gut halten. Alternativ würden wir unterwegs Petec Knetmetall verwenden. Der lässt sich einfach verarbeiten und taugt sicherlich für eine Notreparatur. Den Poxy Kleber probieren wir an einer anderen Stelle.
Den letzten Versuch unternahm ich sogar bei eingebauten Kühler: die Kühlflüssigkeit abgelassen, trocken geföhnt und eben ausreichend gesäubert. Das entspricht nicht einer Werkstatt-Vorgehensweise, aber es spart viel Aufwand. Wenn der Kleber gut ist und der Kühler trocken, sollte es auch so klappen. Wir werden berichten, wenn es sich nicht bewahrheiten sollte. Der Materialaufwand liegt derzeit bei unter 10€.
Grundsätzlich sollte man die Reihenfolge Säubern (Cleaner) Primer (und oder anrauen) und ggf. Aktivator-Spray für eine optimale Verklebung beachten.
Es empfiehlt sich, den 2k-Kelber erst kurz vorher zu kaufen. Seit einiger Zeit haben Petec-Produkte ein Produktionsdatum (oben eingestanzt und auf der Kartusche), das nach Lektüre des Beipackzettels auf die Haltbarkeit des Klebstoffes schließen lässt. Nach einem Jahr sind viele Kleber in ihrer Wirkung oder Viskosität schon beeinträchtigt.
Klebestreifen mit BiBond, da überlagert haftete der Kleber nicht gut genug
Für die Kühlerreparatur empfehlen wir einen Klebstoff mit einem Einsatzbereich zwischen –40°C und mindestens +120°C.
Wir verwendeten Flüssigmetall alternativ gibt es auch die Knetmasse POWER Stahl, die man auf Reisen sicherheitshalber im Bordwerkzeug mitführen kann.
Im Petec Sortiment gibt es eine Reihe 2k-Klebstoffe auf Epoxidharz Basis, wie z. B. die Poxy Doppelkartusche mit Doppelspritze. Hier wird kein Kartuschendrücker benötigt, wie für größere Gebinde. Poxy ist ein transparenter 2-Komponenten Universalklebstoff auf Epoxidharz-Basis (11,99€) mit einer Temperaturbeständigkeit zwischen –40°C bis +120°C.
Der Kontaktkleber in der Pinseldose für 11,95€ hat eine starke Ähnlichkeit mit dem Profilgummikleber. Er eignet sich durch seine kurze Ablüftzeit und hohe Sofortklebekraft für Schuhreparaturen, etc. Er ist beständig gegen Wasser, Salzwasser, Öl, Benzin und andere Chemikalien.
Das Petec Powerpatch ist unser Lieblings-Reparatur& Modellier-Set. Nicht des scheußlichen Geruchs wegen (beim Ablüften), sondern wegen dem großen und universellen Einsatzspektrum. Wir reparierten oder flickten damit bisher Motorrad-Seitenteile, Handprotektoren oder stabilisierten (rückwertig) andere Plastikteile am Motorrad. Das Powerpatch lässt sich beim Anbringen noch modellieren, schneiden und anpassen. Sonne, UV-Licht oder Schwarzlichtlampe lassen es aushärten. Das Powerpatch gibt es in verschiedenen Größen. Es ist kühl und verpackt sicher 2 Jahre lagerfähig.
Ausprobiert, obwohl es nicht nötig war: Petec Lecksuchspray: Funktioniert sicher an Flanschen, Kühlern, Schweißnähten, sogar Reifen oder Ansaugstutzen (DVGW-Freigabe
360°-Ventil, auch überkopf anwendbar).
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