Alte Motorräder haben bisweilen den Nachteil des schlechten Lichts für Nachtfahrten. Gerade im nordischen Winter, eine ärgerliche Sache. Lange haben sich die alten Glühbirnen gehalten, die mehr die Erdoberfläche beheizen und auch ein wenig Licht abgeben. H4 und H7 nennt man solche Glühfaden-Lampen, von älter Funzel-Technik ganz zu schweigen. Ein vernünftiger Reflektor konnte noch etwas herausholen und in den letzten Lampen die Halogenlampen mit verbesserter Gasfüllung.

Die Ultra hellen Xenon Gasentladungslampen gingen weitestgehend an der Motorradtechnik vorbei, MR berichtete. Während in Asien schon lange sogenannte Retrofits für Xenon und LED angeboten werden, bringt nun OSRAM legales LED Licht in den Motorrad-Scheinwerfer. Bisher leider nur für ausgewählte Modelle. Das liegt unserer Meinung nach daran, dass nicht immer Platz ist hinter einem Motorrad-Scheinwerfer, denn eine LED Leuchte hat oft einen Kühlkörper und einen Ventilator hintendran.
Die Vorteile liegen auf der Hand: bei wesentlich weniger Energieaufnahme (meist um 10-18 W) viel mehr Licht. Auch andere Licht-Farbtemperaturen sind möglich, die mehr Tageslicht-ähnlich sind (etwa 4000–5500 Kelvin). Halten sollen sie auch wesentlich länger, sodass ein mehr Preis gerechtfertigt scheint. Die Zeiten, in denen man für 10 € ein komplettes Halogenset mit weiteren Birnchen ergattern konnte, sind allerdings auch vorbei. Ab rund 75 Euro gibt es eine LED Lampe bei OSRAM. Der asiatische Markt ist das vielfältiger, aber auch nicht STVZO konform. Oft ist der Lichtkegel nicht richtig definiert.

Erfahrungswerte

Beim Test der OSRAM LED Nightbreaker mit H4 Sockel kam folgendes heraus: Die rund 200 % mehr Licht (1500 Lumen, 6000 k, im Vergleich zu den Mindestanforderungen nach ECE R112) erscheinen gerade so realistisch. Was auffällt, sind die kleine Bauweise ohne Ballast (einer kleinen Blackbox am Kabel und die geringe Bautiefe, obwohl am Ende der Lampe ein Ventilator zur Kühlung angebracht ist. Während bei chinesischen Billigprodukten meist ein Drehfassungs-Adapter für den Sockel angebracht ist, entspricht der Nightbreaker einfach den Vorgaben und bringt in der durch den Sockel definierten Einbaurichtung das genormte asymmetrische Lichtbild.

Die Osram Lampen sind neben den kürzlich verfügbaren Philips Ultinon die einzigen aus ‚deutscher Produktion‘, die auch wirklich zugelassen sind. Osram bietet bieten dabei laut unserem Test eine deutlich bessere Ausleuchtung als alle Konkurrenz-Produkte.

Bei den Philips Produkten gibt es jeweils eine Kompatibilitätsliste: Dabei geht es meistens um die Kombination Lampe-Scheinwerfer und vorhandener Platz. Ähniches finden wir zu dem Osram Nightbreakern LED.

Preise für jeweils eine Lampe:

• Nightbreaker LED H4 ab 60 EUR (Ebay)
• Philips Ultinon Pro6000 H4-LED (Ebay) ab 55€

Links

• OSRAM Nightbreaker Automotive LED
• OSRAM Nightbreaker Motorrad
• Philips Ultinon 6000Pro