MyNav 500 Sport: Das orangene Universal-GPS
Noch relativ neu am deutschen GPS-Himmel ist der italiensiche Hersteller Giove, der seine GPS Geräte unter dem Namen MyNav verkauft und eine Kooperation zu VDO unterhält. Hervorgegangen ist Giove aus aus Navteq Italia und der Eldagroup; seit 2008/2009 sind MyNav-Geräte auch auf dem deutschen Markt vertreten.
Uptate: seit dem Firmwareupdate 6.3.0.1. (1/2011) können die Rasterkarten von MagicMaps auf das MYNAv 500 geladen werden.
So verwundert es nicht, dass auch das MN 500 Sport mit Navteq Karten ausgestattet ist, die, wie bei anderen Herstellern auch, erst für ein Speichermedium/und Gerätebaureihe freigeschaltet werden müssen. Ausgeliefert wird der 500er mit einer handelsüblichen 8 GB Speicherkarte und in seinem inneren schlägt ein 400 Mhz Samsung Prozessor, der für reibungslosen Ablauf garantiert. Betriebssystem ist Windows CE, so das der PNA beim Verbinden mit dem Computer als Wechseldatenträger erkannt wird.
Eine Basemap ist nicht standardmäßig auf dem Gerät zu finden, dafür wird das MN 500 Sport immer nur im bundle mit wahlweisen Kartensets ausgeliefert. MyNav Topokarten sind immer routingfähig und mit den Straßenkarten verschmolzen. Wer also die Topokarte hat, braucht keine extra Straßenkarten zu laden. Die Software ‚Mapmanager‘ hat die gleiche Oberfläche wie das Gerät, ist nur im einige Funktionen ergänzt, wie zum Beispiel den Rasterkarten Export. Mit dem Mapmanager hat man in der Regel zwei Karteninstallationen frei, dann muss wieder bezahlt werden. Rasterkarten können in vielen Formaten verarbeitet werden (jpg, gif, tif, kmz) sie müssen nur vorher mit dem Mapmanager oder TTQV kalibriert werden, damit die später angezeigte Position auch mit der Realität übereinstimmt. Etwas anders sieht die Kartenverwaltung auf dem Gerät aus: dort können zu jeder geladenen Vektorkarte zwar beliebig viele Rasterkarten geladen werden, es kann aber immer nur eine Vektorkarte aktiv sein. Das gibt bisweilen Probleme beim grenzübergreifenden Routing.
Einen besonderen Vorteil bietet das nahtlose Routing von Straße zu Gelände und auf jedem klassifizierten oder besser ‚kategorisierten‘ Weg. Das funktioniert in einigen Ländern besser als in Deutschland, weil man sich z. B. in Italien beim Kategorisieren der Wege mehr Mühe gemacht hat, als hierzulande. Eine Ausnahme sind die Openstreetmaps, die aber nicht ohne weiteres auf das Gerät zu bekommen sind. Wenn also ein Fahrweg für Fahrräder freigegeben und kategorisiert ist, erfolgt bei den Optionen ‚kürzeste Strecke‘ und Routing für Fahrrad eine Routenberechnung über die wirklich kürzeste Strecke. Abhilfe bringt bei laufender Navigation händisches Eingreifen im Routen-Menü, indem man ein Zwischenziel auf die gewünschte Streckenführung setzt.
Neben Routennavigation beherrscht das Gerät auch die Tracknavigation (inkl. Trackback), nur werden dazu keine Routinganweisungen ausgegeben. Wer auf seinem Track wiederrum Routenpunkte anlegt, kann diesen kleinen Nachteil umgehen. In Zukunft wird auch das Rich Track Format mehr Bedeutung gewinnen. MyNav hat die Schnittstelle zu Uli Stanciu’s Bike-gps.com-Touren schon vorbereitet. Dann werden zu Tracks ausführliche Infos angezeigt werden können.
Tripcomputer & Speicherverwaltung
Der Tripcomputer erstreckt sich über 3 Seiten und kann mit 40 Funktionen ausgestattet werden. Außerdem stehen 3 Benutzerprofile (Auto, Outdoor, Bike) zur Verfügung, in denen sich Tripcomputer und Datenfelder-Einstellungen speichern lassen. So taucht im Automodus bei Autobahnfahrt ein Splitscreen mit Karte und Anzeige der nächsten Abfahrten, Raststellen, etc. auf. Beim Wandern kann man sich parallel zur Zielführung das Höhenprofil anzeigen lassen.
Was die Speicherverwaltung angeht, hat man beim MN 500 freie Hand. Den Platz für Karten, Wegepunkte, Routen und Tracks ist nur begrenzt durch die Speicherkartengröße. Es sind keine expliziten Limits vorgesehen. Die Sortierung aller Wegepunkte und eigenen Daten erfolgt ausschließlich alphabetisch, nur POI’s können in der Nähe der GPS Position gesucht werden.
Rasterkarten
Wer heute am Markt bestehen möchte, sollte eine Rasterkartenimport auf das Gerät erlauben. Durchgesetzt hat sich das Google Earth Format KMZ, das aus einem Multi-jpg besteht. Da MyNav ein anderes Format benutzt muss man nun einen Weg über TTQV und/oder den Mobile Atlas Creator (Download) gehen, um die Karten mit dem Mapmanager auf das Gerät zu laden. Der Mobile Atlas Creator ist ein Programm, das mit wenigen Klicks aus den vielen OSM Projekten (Renderern) Kartenausschnitte mit Zoomstufen und mehreren Kartenkacheln z B. in ein TTQV lesbares Rasterkarten-Format konvertieren (und kalibrieren) kann.
In der Praxis
Verbessert wurde im Vergleich zum 600 auch die ehemals nervige Halterung. Nun geht alles wie es sein muss nur ist derzeit noch keine spezielle Motorradhalterung lieferbar. Möglicherweise passt aber eine bereits bestehende Halterung von Touratech oder es gelingt, die neue 500er Halterung mittels einer Adapterplatte an einer Ram-Mount Halterung zu befestigen. Mit der Givi Halterung S 950 hätte man eine provisorische Lösung zur Hand.
Da man das Display des MN 500 Sport von horizontal auf vertikal einstellen kann, hat man beim Anbau der Fahrradhalterung am Motorradlenker freue Hand. Die Variante mit Ram-Mount scheint aber solider und lässt auch das individuelle Einstellen des Sichtwinkels zu. Das könnte gerade bei starker Sonneneinstrahlung wichtig sein, denn dann sind transflektive Touchscreens oft überfordert.
Im jüngsten Softwareupdate der Version 6.2.2 sind folgende neue Features eingeführt worden: die
Möglichkeit einer Datensicherung, die Barometer Funktion wurde optimiert und es gibt erweiterte Funktionen für die Verwaltung und Bearbeitung der Kategorien von Geo Notizen. Für die Zukunft wurde die Navigationsfunktionen für vorgefertigte MyNav-Touren ermöglicht, das betrifft allerdings erst die nächste Generation von MyNav-Karten.
Positiv und verbessert:
- universelles Einsatzgebiet und formschönes orangenes Gehäuse
- große Menütiefe für Technik Freaks
- guter Rasterkartensupport
- Batterie oder Akku Nutzung (extra Zubehör)
- Fahrradhalterung
- wird nun als Wechseldatenträger erkannt
- sehr gute Topokarten Italien mit vielen Wanderwegen verfügbar
- Wünschenswert: Overzoom von 25 Meter auf 5, Positions-Ikon sollte kleiner werden, besserer Netzanschluss als der Vibrationsgefährdete Mini-USB, längere Akkulaufzeit (ca.4 h)
Minus:
- Zu viele Klicks bis zum Ziel: etwas unübersichtliche Menüstruktur mit Profilen, My Menü und verstecken Einstellungen (erweitert): Auch das Übertragen von Geonotizen (Wegpunkten) oder Favoriten oder gar der Import von gpx-Dateien bietet viele Möglichkeiten überfordert aber den normalen User.
- Kartenauswahl beschränkt, kein direkter OSM Import (außer Rasterkarten)
- Display könnte heller sein, weniger Direktzugriffstasten als Vorgänger, aber gelungenes Gehäuse
- Braucht relativ lange um Satteliten zu finden
- Kann nur einen Vektorkartensatz (und mehrere Rasterkarten) Karte gleichzeitig laden
- Teilweise pixeliges Rendering von von Karten, Ansichten und Tracks; keine echte 3 D Ansicht
Technische Daten
IP 57: (Schutz gegen Staub/Spritzwasser)
Prozessor: 400MHz
GPS: SiRF III
Speicher: ROM - 128 MB/ RAM - 64 MB
Touchscreen: 3,5" Transflective (320*240)
Speicherkarte: Micro SD-HC
Batterie: 3AA Mignon oder 3AA Akku
Abmessung: 135 x 75 x 32 mm
Gewicht: 230gr (ohne Batterie)
Wasserfest: IP 57
Lautsprecher: Intern, 1W
Kommentare
Kommentar von Jürgen |
Die Mynav Software gibt es seit letzen Jahr für den LOWRANCE Endura. Im Lowrance Forum nennen wir das MyDura. Der Endura als Hardwareplattform zusammen mit der aktuellen Mynav 6.3.3.2 Software ist m.E. der absolute Traum zum Motorradfahren und Mountainbiken. Ich setze das MyDura an der CB750 (RC42) ein. Der Link zum Lowrance MyDura Forum = http://forum.in-touch-with-adventure.de/viewforum.php?f=25
Gruß, Jürgen