Auf Tauchstation: Olympus Tough TG-6

Olympus TG-6
Olympus TG-6



Sie ist die Nachfolgerin der Tough TG-5 und wurde in vielen Details grundlegend verbessert. Display und Geschwindigkeit sind bei der TG-6 nun auf einem besseren Niveau, dem 1 großen Sensor ist einiges zu entlocken. Selbst Zubehör ist reichlich verfügbar, vom Fischeye-Aufsatz bis Ringblitz kann man sich mit der kleinen Tough spezialisieren. Bei Olympus gehört eine gute Optik zum guten Ton, daher hat das 4-fach Zoom Objektiv eine Lichtstärke von f2.

Features Neigungswinkelmesser (Waagerecht und Senkrecht zeigen an, ob man die Kamera schief hält, Gesichtserkennung, etc. pp. Sind an Bord, wie bei jedem bessern Handy. Genau das ist eigentlich die Frage, worin unterscheidet sich die 12 Megapixel Optik (4000 x 3000 Pixel ) samt Bildsensor von der eines Smatphones? Ganz klar ist die Sensorgröße in einem Telefon begrenzt, aber auch kleine 1/3,2 Sensoren (15,3 Quadratmillimeter, 6,2 x 4,6 mm) müssen nicht zwangsläufig schlechte Bilder machen. Die TG-6 hat einen in der Größe von 1 Zoll, was immerhin 58 mm2 Sensorfläche ergibt (zum Vergleich: Vollformat 864 mm2).


Ein knapp 4-mal größerer Sensor kann mit schlechten Lichtverhältnissen deutlich mehr leisten. Nicht nur bei kleinen Sensoren übernimmt die Software (und Rechenleistung) eine immer wichtigere Rolle. Hardwareseitig werden auch die mehräugigen Optiken (RGB-, Graustufen-, Bokeh-Effekt Kamera, etc.) eine immer wichtigere Rolle, haben aber in den Reigen der Consumer-Kameras noch keinen Einzug gehalten.

Das Produktdesign ist Olympus like (Wertigkeit), auch wenn sich viele Kompakte dieser Klasse nicht seht unterscheiden. Spacig sieht sieh aus, wegen der Metall-Kunststoff-Kombination, die Form einer Zigarettenschachtel (Objektiv fährt nicht aus) kann sie aber auch nicht verleugnen. Das Standard-Tastenlayout auf der Rückseite wird nur von dem Programmwahlrad durchbrochen.


Autor auf Tauchstation

 

Unterwassermodi: 5 Modi mit HDR, angepassten Weißabgleich, Weitwinkel oder Nahaufnahme bieten eine Menge Spaß beim Schnorcheln im Sommer. Im Freibad leider überwiegend verboten.

Display: Es ist nur ein stabiles 3-Zoll Display mit einer Million Pixeln vorhanden. Das ist durchaus hochauflösend und ausreichend. Einen Sucher gibt es hingegen nicht.

Autofokus: Der Autofokus im Nachführbereich kann auch zum Tracken benutzt werden. Dafür muss bei halb gedrücktem Auslöser der Ok-Knopf der Multiwippe gedrückt werden, dann wird ein Objekt verfolgt. Eine Gesichtserkennung ist ebenfalls an Bord. Der konfigurierbare Blitz reicht naturgemäß nur im Nahbereich.


Freihand mit der TG-6 (ohne Stativ)

Bildqualität:
Nah-Einstellgrenze (Mikroskop Modus): Das f2-4,9 Objektiv bietet einen 4-fach-Zoom während der Bildprozessor, der von den teureren OM-D Kameras stammt besonders viel sichtbare Auflösung in Bildteilen mit niedrigem Kontrast liefern soll. Da ist uns besonders bei Nachtbildern aufgefallen, die dank Bildstabilisator recht gut gelingen. Die RAW-Dateien (.ORF-Format) liefern dann ebenfalls noch einen Zugewinn an Entwicklungsmöglichkeiten, das ist interessant für alle, die die Kamera komplett ausreizen wollen. In manchen Szene-Programmen wird RAW automatisch aufgenommen (z. B. HDR- Nacht-, und bestimmte Portrait-Programme). Zu Bildern kann jeweils auch ein Text aufgesprochen werden.


Olympus Mikroskopiermodus

Zum Bearbeiten, sofern keine professionelle Software zur Hand, wird die Olympus Workspace Software (gratis, wenn Kamera Seriennummer vorhanden) besonders für die RAW und EXIF-Daten Bearbeitung empfohlen. Wir empfehlen auch Adobe Lightroom, Gimp oder Snapseed (letzteres gratis).

Beim vollautomatischen Video können 4K Aufnahmen (30 Bilder/ S., 29 Minuten) angefertigt werden oder auch eine Zeitlupe mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde erzeigt werden (Full HD). Dabei muss man sich zwischen Zeitlupe und AF-Nachführung entscheiden, beides geht nicht. Cropped wird nur bei Zuschaltung des digitalen Bildstabilisators.

Olympus Sonderfunktionen:
Beim Fotografieren gibt es noch den Pro-Capture-Modus der schon vor Auslösung 10 Bilder im Kasten hat, Live Composite (SCN-Modus) ist gut für Lichtmalerei und ‚intelligente Langzeitbelichtung‘ ohne dass die dunkle Motivstellen zu hell werden. Hier kann sich jeder an Lichtmalerei, an Sternenbildern, etc., erproben. Praktisch auch der Druck auf die Info Taste bei ausgeschalteter Kamera: Dann wird ein Kompass, aktueller Luftdruck, Temperatur und Uhrzeit angezeigt. Ein extra Log GPS Schalter erlaubt die GPS Funktion ohne Menü-Zugriff zu schalten.


OI.Share: Software funktioniert als App problemlos als Fernauslöser und für den Transfer zum Smartphone.

Unter Wasser dann, ist die professionell abgedichtete Kamera für Tauchgänge bis 15 Meter abgedichtet. Akkufach und Schnittstellenleiste sollten dann doppelt verriegelt sein, ebenso wie der Zubehöranschluss an der Linse. Ein UWG-Gehäuse bis 45 Meter (PT-059 ) gibt es sonst auch noch. Focus Stacking und Focus Bracketing geben weitere Möglichkeiten mit vielen Bildern und Bracketing ein scharfes (Makro-) Bild zusammenzurechnen.

Fazit:

Die Tough TG-6 ist eine weiterentwickelte Action Kamera zum immer dabeihaben. Ihr GPS Log dient gleichzeitig als Tracker, die Nahaufnahme-Qualität ist herausragend, genau wie die (Serienbild-) Schnelligkeit und besondere Olympus Funktionen wie Live Composite oder Pro Capture und Focus Bracketing. Von Haus aus hat die Kamera allerhand an Bord, ist Schnappschuss-tauglich.
Wir fragen uns nur, wann die mehräugigen Kameras von Olympus kommen, die technologisch zu dem sich schnell entwickelnden Smartphone Markt aufschließen.


Live Composite Bilder werden bei ISO 100 aufgenommen


Die geringe Auflösung des Sensors stört dabei kaum, denn was er macht, gelingt sehr gut bis etwa 800 ISO, wenn es mal sein muss, auch mehr (12800 ISO sind möglich). Freihand bei Sternenlicht ist die Funktion, die bei schlechten Lichtverhältnissen mehrere Bilder macht und übereinander rechnet. Diese Live Composite Funktion holt dann eine Menge aus dem kleinen Sensor heraus, ohne natürlich dunkle Stellen zu sehr aufzuhellen.

Warum wir die Kamera gerne dabei-haben? Weil sie klein und kompakt ist, robust ist und viele Funktionen bietet. Nur: moderne Handys sind auch schon eher Fotoapparate und Computer zugleich, die Telefonfunktion ist eher nur eine App. Die Olympus punktete hier mit ihrer Robustheit, bei der Bildqualität sind ihr aber Mittelklasse-Telefone hart auf den Fersen. Der Straßenpreis liegt bei um die 400 Euro.


Jede Menge Olympus Zubehör

Was wir uns wünschen:

  • Eine GPS-Funktion, die nicht den Akku leer saugt (die vorhandene ist abschaltbar)
  • Eine mehräugige Optik für die Zukunft

Plus:

Plus

  • Live Composite bei schlechtem Licht (Stativ)

  • Naheinstellgrenze ca. < 1 cm (Mikoroskopiermodus)

  • Schnelle Bildfolge

  • Möglichkeiten der UWG Fotografie

  • Stabilität (Dichtigkeit/Stoßfestigkeit) des Gehäuses

  • Monitor Qualität und die robuste Halteband-Öse

Minus

  • hoher Akkuverbrauch bei GPS
  • kein Touch-Display, wünschenswert: einfacher OLED-Sucher
  • keine Zeitvorwahl möglich (außer Sportmodus)
  • Zeitautomatik: nur Wahl zwischen 2 Blenden
  • Gegenlicht- und Streulicht empfindlich wegen Glas-Dopplung am Objektiv

Tipp: noch spezialisierter und mit Beleuchtung ausgerüstet sind die Olympus TG Tracker Modelle. Sie filmen und fotografieren seitlich, haben einen ähnlichen gleichen Bildsensor (8,2 MP) und gehen bis 30 Meter auf Tauchstation. Ihr Display ist wie bei Filmkameras klappbar. Die fest montierte Video-Leuchte ist für Unterwasseraufnahmen gemacht. Ganz klar, hier geht es in Richtung Action und Robustheit.