Ligurien zu Fuß – auf den Spuren von Bauern und Fischern

Ligurien: gut erhaltene alte Zeiten

Der 2007 von der Frankfurter Buchmesse gekürte Autor glänzt auch bei dem Ligurien Wanderbuch in der Dumont aktiv-Reihe dem Insiderwissen und Engagement eines echten Italienkenners. Zusammen mit Georg Henke (Fotos) hat Hennig 2006 einen kleinen aber feinen Wanderführer herausgegeben, der mit detaillierten Angaben und Höhenprofilen die Orientierung in den verwundenen Berg- und Küstenlandschaften Liguriens erleichtert. 35 Wandertouren unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade erstrecken sich schwerpunktmäßig in den Ligurischen Alpen (Ponente), auf der Portofino-Halbinsel und im Nationalpark Cinque Terre. Gerade die Landschaft der Cinque Terre bietet, so Hennig, ein „einzigartiges Bild einer Region fast ohne Straßen und Neubauten“.

Besonders der italienische Denkmalschutz hat durch seinen mustergültigen Einsatz in Ligurien viele alte Ortskerne erhalten. Man wandert so im ländlichen Raum (der gleich hinter der Küste beginnt) durch die schlichte Ästhetik der aus natürlichen Baumaterialien entstandenen Architektur und Kulturlandschaft längst vergangener Zeiten. Denn die ursprüngliche Fischer- und Bauernkultur ist im modernen Ligurien längst nicht mehr präsent, jedoch gerade beim Wandern für das geübte Auge überall zu erkennen. Da ist zum Beispiel das Landschafts-Kunstwerk der terrassierten Berghänge, das Bauern in mühevoller Arbeit vollbrachten, um fruchtbare Felder mit Steinmauern vor der Erosion schützten. Überall sieht man heute in Ligurien diese Spuren der Terrassierung und wie sich der allgegenwärtige Buschwald diese Flächen zurückerobert hat – wenn der Mensch nicht mehr da ist.

Neben den sehr detailliert beschriebenen (und gut über den schmalen Küstenstreifen Liguriens verteilten) Wanderungen, finden sich im Buch Specials über Kultur, Buschwald, Ölbäume, Wein und Zitronen oder Geschichte und Kunst, so dass das kleine Büchlein viel Content auf kleinsem Raum zu bieten hat.

Im Reisepraxisteil werden Schwierigkeitsgrad, Landkarten, Einkehrmöglichkeiten und Verkehrsverbindungen erläutert. Regelrechte Übernachtungstipps werden nicht ausgesprochen, finden sich aber meist an den Ausgangs- und Endpunkten der Wanderungen.
Dieses Buch bietet Bikern mit Wanderambition eine Menge Detailinfos – gerade auch zu abgelegenen Orten Liguriens.

Christoph Hennig betreibt auch die Webseite www.italienwandern.com, die als weiterer Infopool für italophile Wanderer gelten kann.

Interessant für Biker: Seit Frühjahr 2008 verkehrt ein Autozug der DB nach Alessandria, in das Herz des Piemonts. Gebucht werden kann von den Abfahrtsbahnhöfen Hamburg, Düsseldorf, Hildesheim und Neu Isenburg.

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