KEB Dome 3: Hotel 4-Jahreszeiten

KEB Dome 3: Hotel 4-Jahreszeiten
KEB Dome 3: Hotel 4-Jahreszeiten

Der KEB Dome 3 ist so eine Art Luxuszelt. Auch aus ökologischer Sicht. Wir waren eine Saison damit unterwegs und haben typische Fjällräven-Eigenschaften daran festgestellt.

Zunächst fällt die stabile Verpackung auch für Heringsbeutel und Stangen auf. Hier gibt es Verstärkungen wo es wichtig ist, das Material fühlt sich wertig und nicht zu leicht an. Das Außen- und Innenzelt lassen sich separat aufstellen, mitgeliefert werden sehr hochwertige allround Heringe. Am Zelt sind alle wichtigen Verbindungen und Ecken verstärkt, so dass sie lange halten. Es gibt Verbindungsleinen zwischen den Ecken, damit das Zelt sicher und ohne Heringe steht.

Der Aufbau geht nach dem ersten Mal (:o) schnell von der Hand. Alle Stangenkanäle sind farblich markiert. Aufpassen sollte man lediglich mit den Über-Eck-Verbindungsleinen, die sollten sich nicht verknoten.

Im Inneren hat wirklich jede Luke ein extra Moskitonetz – samt Reißverschluss. Dazu gehören die seitlichen Lüfter, die Deckenlüfter ebenso, wie die beiden Apsiden Eingänge. Außerdem gibt es eine rundum Ausstattung von Mesh-Ablagen, einen Zelthimmel, ein hochwertiges DAC Pressfit Gestänge und lange, gewinkelte Aluminiumheringe mit Schlaufe zum besseren Herausziehen.

Das Zelt ist kein Geodät, steht aber für ein normales Kuppelzelt mit 3 Stangenbögen sehr stabil. Wegen seiner im Profil betrachtet leicht zusammengedrückte Form ist es nicht exakt gleichmäßig halbkugelförmig, sondern etwas gedrungener, was dem nutzbaren Platzangebot und der Windfestigkeit entgegenkommt. Die Innenzelthöhe von 115 cm leidet darunter geringfügig.

Alle Reißverschluss-Griffe und Seile sind so konzipiert, dass sie sich auch mit dicken Winterhandschuhen gut greifen lassen. Reflektorgarn in den Abspannleinen, sowie zusätzliche Reflektoren an den Lüftern und Türen machen das Zelt im Dunkeln gut sichtbar. 

Preisstellung: Hier zahlt man etwas mehr, für ein in Asien hergestelltes Zelt als vielleicht üblich. Dafür achtet Fjällräven bei der Herstellung auf die Vermeidung von PVC und giftigen Flammschutzmitteln. Auch die Imprägnierung ist fluorcarbonfrei.

Plus

  • Überall Moskitonetze, steile Innenwände
  • Reflektoren
  • Außerordentlich solide Verarbeitung
  • Abdeckhaube an den Lüftungen (oben)
  • Zelthimmel
  • Schneedicht und windstabil bis knapp unter 100 km/h
  • Steht auch ohne Innenzelt
  • Reparaturmaterialien mit dabei
  • Umweltfreundliche Herstellung

Minus

  • Gewicht 5 kg
  • Relativ niedrig
  • ziehmlich teuer

Fazit

Familien- oder Adventure-Zelt, relativ leichter Aufbau, sehr Sturm-. Und schneestabil. Ein Zelt für 3, die nicht nur bei schönem Wetter zelten. Ideal für Alpenvereins-Campingplätze und Zelten außerhalb der Sommersaison.

Maße und Materialien:

  • 245 × 340 × 125 cm
  • Innenzeltmaterial: 30D Ripstop DWR 100 % Polyamid
  • Bodenmaterial: 70D PU 10000 mm 100 % Polyamid

 

Zeltmaterialien [+]

Besonderes Augenmerk verdient das Gestänge bei Zelten, wenn sie der härteren Gangart ausgesetzt werden. Das Gestänge muss flexibel aber auch bruchfest und dabei leicht sein. Es sollte dem Wind etwas nachgeben, dem Zelt aber seine nachhaltige Form bewahren und bisweilen eine beachtliche Schneelast aushalten.

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Am besten kann das ein hochwertiges Aluminiumgestänge. Renommierte Hersteller sind DAC Featherlite und Easten Alloy. Deren Gestänge verschiedener Durchmesser sind hohl und weisen verschiedene Steckverbindungen auf. DAC Featherlite hat z. T. hülsenlose Übergänge zwischen den Segmenten, damit es sich leicht durch Gestängekanäle schieben lässt. Easton Alloy zeichnet sich durch hochwertiges Material aus.

Anhand der Werkstoffbezeichnung lässt sich das Herstellungsland und die Härte ablesen: 7075 T6 kommt meist aus Europa, 7001 T6 wird oft in Korea gefertigt. Die Zahl hinter dem T (im Zeltbau meist zwischen T6 und T9), gibt Auskunft über die Härte, Steifigkeit und Elastizität, bzw. die Art der Wärmebehandlung. Je nach Anwendung und Radius, in dem die Stange eingebaut wird kann der T-Wert variieren.

Überzeltmaterialien: Nylon oder Polyester?

Aus welchen Material das Überzelt sein soll ist nicht einfach zu beantworten. Einfache Polyestermaterialien sind meist preisgünstiger als veredeltes Nylon. Frage man den Chemiker, so schneidet im direkten Vergleich und in Reinform Polyester ‚besser‘ ab. Im Zeltbau liegen die textilen Stoffe aber in stark abgewandelter Form vor, weswegen sich die Eigenschaften stark abhängig von der Veredelung sind.

Sprach man Polyester eine Unverrottbarkeit, geringe Dehnung und geringe UV-Empfindlichkeit zu, hatte Nylon beinahe gegenteilige Eigenschaften. Nylon, das für Zelte verwendet wird ist meist die RipStop-Ausführung, die dadurch reißfest und durch aufwändige Slikonisierung UV-unempfindlicher geworden ist.
MR-Empfehlung: günstige und leichte Polyesterzelte sind für den Sommer ganz praktisch, weil sie leicht sind und schnell trocknen. Wenn der Aufenthalte mehr in kühlere Gefilde und Aufenthalte außerhalb von Campingplätzen führt, sollte man über die Anschaffung eines silikonisierten Nylon-Zeltes nachdenken. Das silikonisierte Nylonzelt kann selbstverständlich auch im Sommer benutzt werden, denn die Silikonbeschichtung wirkt der Versprödung von Nylon entgegen. Regentropfen verbleiben ziehen nicht in das Gewebe ein, verbleiben aber manchmal etwas länger auf der glatten Oberfläche, weswegen das Zelt etwas langsamer trocknet.

Materialinfo zusammengefasst:

Nylon (Markenfaser aus Polyamid): höchste Reiß- und Scheuerfestigkeit, Nachteil: Dehnung und UV-Empfindlichkeit, wenn nicht beschichtet. Die RipStop Verarbeitung und Silikonbeschichtung erhöht die Reißfestigkeit und minimiert die Nässedehnung. Eine Silikonbeschichtung (Mehrfachbeschichtung mit Si-Elastomer) minimiert zwar die Wassersäule, erhöht aber die UV-Beständigkeit – den größten Feind des Zeltes.

  • UV-Beständigkkeit
  • Reißfestigkeit
  • Veredelt sehr robust

Polyester: gute allround-Eigenschaften, wenig Wasseraufnahme (trocknet schnell) allerdings wegen statischer Aufladung zum Teil schmutzempfindlich. Günstig und leicht, wenig Nässedehnung, hohe UV- und Verottungsbeständigkeit. Flattergeräusche sind lauter als bei anderen Zeltmaterialien.

  • Preisgünstig
  • Geringe Entflammbarkeit
  • Schnelltrocknend