Immer Richtung Baikalsee

Kurs Ost auf der Seidenstraße

Wussten sie, dass in vielen Teilen der sowjetischen Ex-Republiken immer noch Lenin Statuen stehen oder 6000 Meter hohe Berge namens Karl Marx und Friedrich Engels? Es war anzunehmen. Andreas und Claudia Hülsmann haben sie gesehen. Und fotografisch festgehalten in ihrem Bildband "Kurs Ost". "Kurs Ost" sind die außergewöhnlichen Bilder einer Motorradreise durch ehemalige Sowjetrepubliken. Durch den Hinterhof, wie sie sagen. Eine Reise, die in Kasachstan allmählich durch die Auswirkungen von „Väterchen Frost“ stecken blieb und im sibirischen Krasnojarsk, 1500 km vor dem geplanten Endpunkt am Baikalsee, wegen Temperaturen weit unter dem Nullpunkt, Schnee und Eis nach 17 000 km mit der Transsibirischen Eisenbahn beendet wurde.

Auf der fünfmonatigen Reise durch 15 Länder entstanden eindrucksvolle Schnappschüsse, die die Autoren in Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung zeigen. So entsteht ein wirklich authentisches Bild von den Weiten des alten und neuen Russlands und den ehemaligen Sowjetrepubliken, die vom Erlebnis her ihresgleichen suchen.

So zeigen die Bilder das Leben der mongolischen Nomaden in ihrem Sommercamp, den Jurten, oder die Materialschlacht der Autoren mit Ausrüstung und technischen Problemen beim Reifenwechsel.

Die am entferntesten klingenden der bereisten Länder sind Aserbeidschan, Turkmenistan, Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisien, Kasachstan und die Mongolei. Usbekistan / Samarkand (und die Stadt Khiva) beindruckten die Autoren auf ihrer Reise durch den Hinterhof der alten Sowjetunion besonders – wegen der Menschen und der Architektur, dem Glanz längst vergangener Zeiten, als die alte Seidenstraße dort einen gewissen Wohlstand brachte.

Auffällig erscheint auch das Leid, das Einheimische nach dem Zerfall der Sowjetunion erfahren mussten. In dem entstandenen Machtvakuum blieb viel Raum für Korruption, Kriege und Willkür. An der Mentalität, der großen Gastfreundschaft der ‚Stans‘, wie die Autoren all jene Staaten nennen, die auf ‚stan‘ enden, hat dies nichts verändert.

Das Motorrad erwies sich einmal mehr als ideales Gefährt, weil es vor Ort, anders als bei uns, als Vehikel der einfachen Leute gilt. Kommunikation wurde dadurch schnell hergestellt und die tatsächlichen gesellschaftlichen Unterschiede gerieten in den Hintergrund. So entstand in Zusammenarbeit mit Touratech ein Buch, das sich alle Ost-Interessierten einmal genauer ansehen sollten. Kaufempfehlung!

Aus der Werbetext von Touratech:

„Im Bildband »Kurs Ost« finden sich viele Momente dieser Reise wieder. Er zeigt die fantastische Landschaft, lebendige Kultur und das große Herz der Menschen, die in Zentralasien zu Hause sind.“

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