Husqvarna‘s Crossover Supermoto-Scrambler SMQ
[this site in Englisch]
Interview dem Leiter des ‘Centro Stile’ bei Husqvarna: Raffaele Zaccagnini
Name: RAFFAELE ZACCAGNINI
Date: June 9, 1968
Nationality: Italian
Designs:
2000 > Husqvarna 570 NOX
2004 > Aprilia 450/550 V Motor und Modelle SXV / RXV / MXV
MR: Welche Ideen wollen Sie mit dem SMQ realisieren?
RZ: Grundidee war die Initiierung einer völlig neuen Art von Motorrad, einen wirklichen Bruch zu allen anderen Husqvarna Motorrädern zu schaffen. Klare und scharfe Linien zusammen mit zielstrebigem Design sind maßgebliche Elemente der Husqvarna-Linie. Eine ausgewogene Mischung von alten und modernen Geschmack, zusammen mit ungewöhnlicher Technik wurde der SMQ mit auf den Weg gegeben. Lassen Sie mich sagen, ein ‚Vintech-Look‘. Das Bike sollte auch einen, lassen sie mich sagen ‚frechen‘ Auftritt haben.
MR: Was sind die wichtigsten Aussagen des SMQ-Konzepts?
RZ: Husqvarna ist eine coole Marke, Husqvarna ist eine erstaunliche Marke, Husqvarna ist ein nonkonformistische Marke – Husqvarna ist ein breit aufgestellte Marke. Dies waren die zentralen Botschaften.
MR: Wird aus der SMQ ein serienreifes Motorrad werden?
RZ: SMQ hat eine starke Aufmerksamkeit und gegensätzliche Meinungen in der Öffentlichkeit bewirkt. Obwohl schon auf der EICMA 2008 von uns präsentiert, bekommen wir auch heute noch zahlreiche Zuschriften. Das Interesse am SMQ scheint gar noch zu wachsen. Wir sind immer dabei, ihre Markt-Chancen auszuforschen. Für uns ist es eine Art Ideen-Werkstatt und die Kunden partizipieren in den nächsten zwei Jahren von dieser Arbeit.
MR: Welche Rolle spielt neben der Linie die Farbgebung in Ihren Studien?
RZ: Husqvarna hat eine starke Vision von einer selbständigen Design-Identität. Deshalb folgen wir einen paar einfachen und klaren Regeln, die wir ‚Stilemi‘ nennen. Es bedeutet nicht, dass das Ergebnis immer gleichförmig sein wird, es bedeutet viel mehr, dass wir neue Formen erfinden, neue Lösungen und neue Ideen entwickeln, die in konsistenter Weise zu unserer Design Geschichte passen. Ich glaube, dass diese Design-Konsistenz besonders für eine Marke wie Husqvarna die richtige Entscheidung ist. Layout-, Trimm- und Farben sind ebenfalls sehr wichtig. Verkleidungseile und Farbgebung in den Farben rot / weiß / schwarz soll unseren Kunden und Fans unsere Renn- und Wettbewerbs-Leidenschaft vermitteln und das wir einen prestigevollen Hintergrund in unserer Geschichte haben. Als Fahrer soll man sich zu Husqvarna zugehörig fühlen.
MR: Worin sehen Sie den Einsatzzweck eines Motorrades wie der SMQ? Geht es dabei um ein reines Spaß-Motorrad, eine Supermoto oder auch ein Motorrad, mit dem man zur Arbeit und in die Stadt fahren oder gar auf Reisen gehen soll? Handelt es sich um eine neue Motorrad-Gattung?
RZ: Zunächst wollten wir ein geradliniges Konzept entwickeln. Ein Concept-Bike, das in der Stadt Aufmerksamkeit erregt, war der Hauptgedanke der SMQ. Einfach leichter zu sein, agiler, ein ‚360°-Bike‘ mit dem aktuellen 450 ccm BMW-Motor. Spannend und einfach zu fahren, mit extremen Handling. Jeder soll die Testrunde mit de SMQ genießen können, denn sie hat eine niedrige Sitzhöhe, eine schlanke Linie und ein sehr interessantes Leistungsgewicht.
MR: Wie werden bei Husqvarna Reaktionen auf Konzeptstudien ausgewertet?
RZ: Hauptsächlich erhalten wir Informationen über Zielgruppen aus Internet-Foren, von Händlern und Importeuren aber auch von Stand-Besuchern auf den wichtigsten Messen.
MR: Wovon lassen Sie sich beim Entwerfen einer neuen Design-/Konzept-Studie beeinflussen?
RZ: Da gibt es wirklich viel zu sagen: Um ein ungewöhnliches Motorrad zu bauen braucht es eine gründliche Markt Analyse und die Suche nach neuen Lösungen für altbekannte Konstruktionsdetails. Man sollte sich immer vor Augen halten, dass die Funktionalität im Vordergrund steht, denn schlussendlich will Husqvarna mit seinen Bikes auch Rennen gewinnen. Einer meiner Hauptgedanken und meines Teams ist, dass Husqvarna-Motorräder sich von anderen abheben müssen, so aussehen sollen, wie kein anderes zuvor!
MR: Wie oft baut Husqvarna solche Prototypen?
RZ: Die Forschung ist ein permanenter Prozess! Studien und fortgeschrittene Prototypen erlauben es uns rechtzeitig zu testen, ob alle Anforderungen an eine Serienproduktion gegeben sind. Jedes Jahr arbeiten wir an einem neuen Konzept-Bike, das macht Spaß und nur so geht es voran!
MR: Vielen Dank Raffaele Zaccagnini!