Köln-Oman-Island

Mit der Ténéré durch den mittleren Osten und den hohen Norden

Ob von Köln nach Shanghai oder von Oman nach Island: Erik Peters liebt anscheinend das Außergewöhnliche. Dafür spricht auch die Wahl seiner Gefährte, denn die sind keineswegs nagelneu und hochgerüstet, nein, bei Oman-Island sind zwei steinalte Super Ténérés mit von der Partie. Deswegen: Erik Peters ist kein Newcomer, sondern einer, der öfter mal weit reist. Er hat einen witzig-erfrischenden Erzählstil, macht keinen sonderlich gesponserten Eindruck (außer vielleicht von POLO, SW Motech …). Das schafft Vertrauen und macht sympathisch. Als ehemaliger ‚Werbemann‘ kennt er sich Erik auch mit der Vermarktung seiner Reisen aus und ist auch 2011 auf Multivisionstour.

Die Fotos seiner Buch-Webseite sind besser als die gedruckten, was nicht über die kurze Weile hinwegtäuschen, die das Buch vermittelt. Keine Frage, Erik hat es richtig gemacht, wie auf dem Schutzumschlag zu lesen ist: Die Frage „Reisen oder Arbeiten – da müssen Sie sich schon entscheiden!“ eindeutig gegen den Job und für die Reise zu entscheiden. Das Buch hat Wortwitz und Selbstbewusstsein, ist aber unverkennbar eine ‚Boy-Group-Reise‘, was ab und am lüsternden Frauenbild zu erkennen ist. Erik Peters beschreibt genau, was in ihm vorgeht, er schildert Launen, Empfindungen, weiß aber auch über Reiseland und Leute gut Bescheid. Das ist leider bei Erzählungen dieser Art nicht immer Usus.

Die Reise beginnt gegen den Uhrzeigersinn auf einer klassischen Route über Ancona – Griechenland, Istanbul, führt entlang der türkischen Riviera nach Kappadokien und weiter auf kurdischem Gebiet. Dann schließlich diagonal durch den Iran. Auf der anderen Seite der ‚Straße von Hormus‘ liegen Dubai und der Oman. Ab dort treten Erik und Carsten den Rückweg über Isfahan und später entlang der türkischen Schwarzmeerküste nach Rumänien an. Kurs Nord verlängert die Sonnenstunden im europäischen Sommer immens, nach den Masuren wird Tallin, dann Finnland und nach einem Schlenker über Oslo und Dänemark schließlich Färör-Inseln und Island erreicht. Es werden 28 Tausend Kilometer, die die beiden in vier Monaten zurücklegen. Russland (und Karelien) öffnen den beiden nicht die Pforten, weil es eine Panne mit den Fahrzeugpapieren gibt – da ist nichts zu machen, doch lesen Sie selbst!

Eine gute ‚Kurzform‘ des Buches findet man auf den Webseiten zur Reise.

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