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Smarte Navigation

Tourenplaner Calimoto & Cruiser App
Tourenplaner Calimoto & Cruiser App

Eines vorweg, eine echte Alternative zu den Motorradnavis bieten die meisten mobilen Lösungen nicht, dennoch: für die meisten Touren reicht auch die 'smarte' Navigation mit dem Mobiltelefon, vorausgesetzt man ist ohne Regen oder im Sommer unterwegs.

Keineswegs provisorisch sind die die Apps, was Karten und Rechen-Geschwindigkeit angeht. Dann zählt nur die meist üppige Power heutiger Smartphones und die ist immens. So immens, das man sich eher im den Stromverbrauch Gedanken machen muss. Die Überlegungen reichen von zusätzlicher Powerbank über gelegentliches Abschalten bis hin zur Stromversorgung über die Bordsteckdose. Und: Das Telefon wird richtig heiß dabei!

Einen anderen Weg geht das kürzlich getestete TomTom Vio, das zwar nur wir ein anklemmbarer runder Monitor aussieht, aber ein eingebautes GPS Modul besitzt und auch bis zu 5 Stunden ohne Ladung durchhält.

Doch bleiben wir bei den Apps. Allen gemeinsam ist die Navigation mit vorher heruntergeladenen Karten (Offline Navigation), so dass unterwegs keine Internetverbindung bestehen muss. Tut sie das doch, können zumindest aktuelle Adress-, Verkehrs- und Umleitungs-Informationen heruntergeladen werden.

Aktuelle Navi Apps (Auswahl):

Calimoto glänzt durch gute offline Karten auf OSM Basis und mit deutlichen Signaturen für Straßen, die Motorradfahrer mögen werden. Der Algorithmus ist gut, die Karten nicht ganz billig. Ein Routing-Problem gibt es bisher noch im Offroad Routing. Wer gerne mal ein Stück ohne Asphalt fährt, oder das nicht kategorisch ausschließt, der wir (bisher) noch nicht von Calimoto bedient. Calimoto meidet Schotter wie der Teufel das Weihwasser, aber was nicht ist, kann noch werden, so die Macher. Anhand der bisherigen Daten kann Calimoto nicht unterscheiden, ob es sich um eine legale Schotter- oder eine nicht erlaubte Wald- oder Feldpiste handlet. Die Navigon Crusier App (nicht mehr verfügbar 2018) nimmt es da mit dem Fahrbahnbelag nicht so genau - und das ist gut so. Einen Implementierung von Offroad-Routing ist aber für die Zukunft geplant (wann?), braucht nur ihre Zeit. Denn Calimoto ist erst 2016 als 3 Mann-Team gestartet. Das ist auch der Grund, warum man zur Zeit noch nicht mehrere Karten miteinander kombinieren kann: Für grenzübergreifendes Routing muss derzeit kostenpflichtig die nächst größere Kartenregion (z. B. Europa statt D-A-CH) heruntergeladen werden, um eine entsprechende Routen berechnen zu können.

Im September 2017 wurde Calimoto Premium eingeführt. Das änderte die Kosten für die neuen Nutzer dramatisch. Altkunden, die den kompletten Kartenbestand vorher gekauft haben, betreffen die Änderungen aus finanzieller Sicht nicht.

Trotzdem, schon vom bisherigen Eindruck erscheint uns Calimoto als die derzeit (2017) beste App für Motorradfahrer.

 
Als Kartengrundlage dienen Openstreetmap-Karten, die stets aktuell sind, weil sie von Millionen von Nutzer- und Hobby-Kartographieren gepflegt werden.

Ein Tourenplaner (DACH-Länder) ist auch online und ermöglicht entspannte Planung: zwar nicht wie bei Google mit der rechenintensiven Gummibandfunktion, aber über ein Kontextmenü, in dem man (intelligente, kurze) Via-Punkte setzen kann. Ein GPX-Import ist ebenfalls möglich (Beta, Der Import konnte unwesentlich von der eigentlichen Tour abweichen, so waren 2017 kein Routing über Fährverbindungen möglich). Auch konnte man die Routen anfangs nicht speichern, das hat sich inzwischen geändert.

Praktisch hingegen, das alle mobilen Geräte, auf denen man sich einloggt, dann auf das eigene Nutzerprofil verweisen. Der lokale Kartendownload für die Offline-Berechnung muss natürlich pro gerät durchgeführt werden.

Calimoto gibt beim Navigieren deutliche Routinganweisungen und erlaubt nachher die Route zu bewerten: Spaßfaktor, Landschaft, Straßenzustand. Zusammengefasst werden Länge, Zeit und Höhenunterschied, so wie das Datum. Der ‚Enduro-Modus‘ erlaubt bisher nur die ANZEIGE von Schotterstrecken und das Tracken dieser, nicht aber die Navigation über selbige. Dieses Routing ist „aufgrund der rechtlichen Situation“ bisher nicht möglich. (Hmm, wie mach das nur andere?). Damit meinen die drei Entwickler (mittlerweile hat das Team Zuwachs bekommen) etwaigen Regress-Ansprüche, die auftreten könnten, wenn sich jemand verletzt oder wenn eine berechnete Strecke möglicherweise nicht legal zu befahren ist. Dieses Problem sollte in der Saison 2018 behoben werden (wir bitten um Hinweise).

In der Navigationsansicht ist Pinch to Zoom gesperrt, dafür befinden sich deutliche + und - Symbole auf dem Screen. Eine genordete Ansicht ist auch möglich, allerdings lassen sich die Datenfelder nicht konfigurieren. Unter "Woran wir arbeiten" gibt Calimoto an, an 'Live Wetter', weiteren Community-Funktionen und an unterschiedlichen Routingprofilen zu arbeiten.

Heise.de: Auf der Suche nach Kurven (Juni 2021)

Weitere Calimoto Features & News:

  • Im Herbst (September) 2017 ging die iOS Version von Calimoto online und in die Shops (Play/Store), ebenfalls wird Calimoto Premium (Nutzungszeit kostenpflichtig) eingeführt.
  • Verschiedene POIs lassen suchen oder auch als Liste anzeigen
  • Offroad Routing nicht vor 2018, 2020 immer noch nicht möglich, aber blau gekennzeichnet
  • 2018: 3D Karte wird eingeführt
  • Social Funktionen und Analyse des Fahrstils sollen noch hinzugefügt werden

Minus

  • Probleme bei Schotter-Abschnitten in der Tour: Da wird auch zig Kilometer drumherum geroutet, wenn nur 100 Meter Schotter auf der Strecke liegen
  • App will zur Adresssuche ins Internet
  • Wenig aussagekräftige Datenfelder, nicht konfigurierbar
  • Kann nur unter Android, nicht unter iOS im Querformat genutzt werden
  • Die App ist kostenlos, allerdings gibt es nur ein Bundesland gratis | Preise pro Land ab 9,99€ | Europa komplett einmalig 69,99€ (ohne Premium Funktionen) | Premium 39,99€ pro Jahr bzw. 4,99€ pro Woche (!). | Update: Calimoto Premium

Plus

  • Spezieller Kurven-Algorithmus, der anhand der Geodaten kurvige Landstraßen erkennt
  • Ansprechendes, detailliertes Kartenbild auf OSM-Basis
  • Einfach zu bedienen, per Login auf allen Geräten (Tablet, Smartphone, Computer) verfügbar
  • Diverse Möglichkeiten Daten zu teilen

Die Navigon Cruiser App

Navigon stellt seinen Betrieb 2018 ein, wie im Alpentourer zu lesen ist. Die Software wurde am 14.5.2018 vom Markt genommen. Näheres unter Navigon.de. Calimoto bietet für Leidtragende Cruiser App Nutzer, die die Funktion 'unbegrenzte Navigation' gebucht hatten eine Art Wechselprämie in Form eines Rabattes an.

Am 25.5.2018 wurde auch Motoplaner abgeschaltet. Leider. Nun kann man seine Routen noch bei Kurviger.de öffnen. Eine ähnliche Funktionalität bietet auch das neue Portal Gpswerk (betrieben von Bikerbetten bzw der TVV Touristik-Verlag GmbH). Auch die Biker-Infos von Harzpoint.de gehen damit endgültig vom Netz. Weitere Infos.

Die Cruiser App knüpft an die guten alten Here-Offline Karten an, die man noch vom Windowsphone kennt. Sie sind sehr übersichtlich gehalten und basieren auf einer eigenen, nicht von Nutzern wie bei OSM gestützten Kartographie. Das kann naturgemäß Vor- und Nachteile haben. Angezeigt werden Tankstellen POI's und Blitzer, das ist schon mal angenehmer als bei älteren Garmin-Karten, in denen Fastfood- und andere, nicht unbedingt überlebenswichtige POIs standardmäßig angezeigt wurden. Das Routing geht flott und im Kernland Europas lassen dich durchaus per Schieberegler sehr kurvige Routen generieren.

In den Routing Algorithmus der Cruiser App gibt es ständig Fortentwicklungen. So wird tatsächlich ständig etwas in der Programmierung modifiziert und verbessert. So ist bei Garmin/Navigon und auch bei Calimoto ein ganzes Team mit der Optimierung und Handhabung beschäftigt.

Offroad Routing bleibt auch hier den OSM Garmin-Kunden mit Stand-Alone Geräten oder mit Wander- oder Fahrrad Apps vorbehalten. Etwas negativ fällt die Preisgestaltung auf. Wie ein Handyvertrag wird hier eine Nutzungsdauer vereinbart. Nur gegen knapp 80 EUR kann man die App unbegrenzt benutzen, sonst sind es knapp 5 EUR pro Monat. Einige Nutzer klagen auch, dass sich die Lizenz nicht auf mehrere eigene Geräte aufteilen lässt. Das ist bei Calimoto anders. Login auf einem Gerät – fertig.

"Eine 7-tägige Testversion ist kostenlos. Anschließend kann die Motorrad-Navigation für 1 Monat zum Preis von 4,99 EUR, 1 Jahr für 19,99 EUR oder unbegrenzt für 79,99 EUR [2017] freigeschaltet werden."

 

Plus /Features:

  • POI's und Blitzer
  • Quicklinks, schnell zu bedienen
  • Rundtour mit wenigen Klicks machbar, Km, Radius eingeben fertig
  • Android und iOS Versionen vorhanden
  • Sprachsteuerung für Ortsauswahl (auch offline)
  • Tankstellen, Restaurants, Wettervorhersage (online)
  • Wow-Button für schnelle Markierungen
  • Glympse: Senden von Position und Ankunftszeit an Freunde
  • Realistische Beschilderung und Geschwindigkeitswarnungen

Minus

  • Keine Online Planung
  • Wenig detaillierte Here-Karten
  • Kein echtes Offroad Routing, Feldwege manchmal möglich
  • GPX Import nur über Umwege (Kurviger.de, max. 100 Wegpunkte)
  • Preisgestaltung, zeitabhängige Abos oder gänzlich kaufen durch eine Zahlung von rund 80 EUR.

Vergleichendes und Fazit

Beide Apps haben ein ähnliches Konzept. Die Navigon Cruiser App ist noch mehr auf Bedienkomfort ausgerichtet.
Wenn man so will, fährt Calimoto ein wenig mehr dort entlang, wo der User es auch will. Via-Punkte geben dazu die Möglichkeit, wo man hingegen bei der Cruiser App User umständlich Zwischenziele definiert oder einfach die Schieberegler bedient. Ein wenig überlässt man bei beiden Anwendungen dem Routing Algorithmus das Sagen, besonders, wenn man die Gegend nicht kennt. Da die[ (Google-Maps) Gummibandfunktion für individuelle Routen-Varianten schwer zu programmieren (s. u.) und an einem kapazitiven Display such schwer zu bewerkstelligen.


So vertraut man bei beiden Apps dem Algorithmus, dass er einen nun dahin führen möge, wo es genehm ist.
Was wir vorschlagen: einfaches Prozedere für Zwischenziele, Gummiband-Funktion für Route, bzw. ein Vorlieben-Check für jede Route: Was wollen wir den heute? Kulinarisch, kulturell interessiert, Offroad, nur Kurven oder einfach schnell und schick nach Hause? Daran sollte man das Routing in einer so aufwändigen Software anpassen können. Eine Gummibandfunktion für die Route ist leider nur per Webserver möglich, das dies sehr viel (Echtzeit-) Rechenpower verschlingt, so Calimoto. Sie wird also ein Traum bleiben. Die Via-Punkte bieten eine Alternative. Alles weitere ist aber möglich.

Was viele App Macher aber noch nicht verstanden haben: richtige Tourenfahrer wollen einmal schneller und einmal genussvoller zu einem imaginären Ziel kommen: Mal schnell vor der Abenddämmerung einen Platz für die Nacht finden, mal genüsslich eine Zielregion erkunden und dann wieder möglichst effizient und schnell nach Hause kommen. Das alles würde unterschiedliches Routing pro Fahrtabschnitt voraussetzen. Diesen Komfort bieten die wenigsten Apps. Außer, man zerlegt seine Tour in viele kleine Abschnitte, das wäre bisher auch die Empfehlung der Redaktion MR.

Es gibt noch einen Nachteil bei der Smartphone Navigation: Die Geräte sind nicht wasserfest und Halterungen auch nicht immer Pisten-tauglich. Der Energieverbrauch eines Handys mit aktivierten GPS ist ebenfalls immens, so dass viele Geräte nach 4- max. 5 Stunden in die Knie gehen. Der Bordnetzanschluss liefert u. U. nicht mal mehr genug Energie um den Akkustand zu bewahren. Der Anschluss an die Batterie ist bei vielen Motorrädern mit CAN-Bus problematisch, KFZ Steckdosen sind oft nicht wasserfest oder der Micro USB (USB-C) Anschluss ist nicht wirklich Outdoor- oder Allwetter-geeignet. Hier kommt Einspruch vom Calimoto Team, die vor allem mit iPhone 7, Samsung Galaxy S8 oder A5 (2017) und auch Modellen wie Motorola G3 gute Erfahrungen gemacht haben. Auch die Bedienung mit Handschuhen klappte an unseren Mobiltelefonen nicht immer. Wer hat Erfahrungen mit smarter Navigation auf dem Motorrad?

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Kommentar von Mariusz |

Seit Jahren benutze die Cruiser App. Bin top zufrieden und finde es schade, dass die Entwicklung nicht mehr fortgesetzt wird. In Kombination mit Unfallerkennung von Bosch wäre diese App allen anderen Systemen weit überlegen. (iPhone 7+)

Kommentar von Dr. Georg Ramsauer |

Das Problem mit der Stromversorgung lässt sich ja wirklich mit einer Powerbank sehr gut lösen.

Kommentar von Thommes |

Jetzt 4 Touren mit Calimoto auf Samsung S9. Wurde alles schon gesagt. Benutze das Handy in Regenhülle mit spez. Halterung am Lenker und USB Steckdose. Auch das S9 wird wirklich sehr heiß und es wird wenn überhaupt gerade die Batteriladung gehalten. Die App saugt ziemlich am Akku. Gleiches S7 eines Mitbikers.
LG Thommes

Antwort von Markus Golletz

Thommes,

vielen Dank für deinen Kommentar. Ich glaube es ist die Energie-hungrige Navigationsanwendung in Kombination mit der eingeschalteten Ortung am Telefon. Ohne Steckdose kommt man bei einigen Telefonen da nur 4 Stunden weit. Das ist leider ein Gegenargument.

Danke noch mal.

Markus

Kommentar von Florian Erzer |

Ich nutze Calimoto seit Frühjahr 2019 in Gegenden, wo Garmin überfordert war wie Georgien und Armenien. Grundsätzlich finde ich die App hervorragend. Das einzig grosse Problem aus meiner Sicht ist, dass die Navigiation ohne bestehende Internetverbidnung bzw. SIM nicht richtig funktioniert. Neuberechnung klappt z.B. nicht, auch der Einstieg in eine Route. Dieses Problem habe ich bereits im Schwarzwald, wo ich als Schweizer keine SIM-Karte habe. Roaming wäre natürlich möglich aber zu teuer.
Hier die Überleitung zum Preis: im Prinzip bin ich gerne bereit einen höheren Preis zu bezahlen, störe mich aber daran dass für "super kurvige" Strassenführung neben dem hohen Grundpreis noch weitere CHF 59.-/Jahr anfallen :-(

Antwort von Markus Golletz

Danke für Deinen Kommentar Florian,

das mit dem kurzen Internetkontakt um ein Ziel zu finden oder eben für die Neuberechnung, das hatten wir auch herausgefunden und das ist bei den großen Downloads für die offline-Karten schon etwas ärgerlich. Die Dateien würden noch größer werden, wären auch alle Adressdaten dabei, sagten uns die Entwickler einmal. Vielleicht sollten die davon abgehen, die Karten hauptsächlich länderweise anzubieten. Die Möglichkeit, nur auf das Telefon zu laden, was man für den Urlaub braucht, dann auch gerne grenzübergreifend, wäre dann vielleicht besser. Und das man als Schweizer roamingmäßig gekniffen ist, ist ebenso ärgerlich, aber das ist ein anderes Thema...

Markus

Kommentar von Frank |

Interessanter Artikel !!! Zusammen mit den Kommentaren bekommt man einen guten Überblick über Motorrad-Navi-Apps. Dafür Danke an alle :-)

Kommentar von Pivo |

Ich probiere seit einigen Wochen Calimoto, Kurviger, Rever und Waze mit seiner neuen "Motorrad"-Funktion aus (Scenic, von einem Wuppertaler in Mexiko entwickelt, kommt für Android erst irgendwann 2019, aber hat für iOS einen guten Namen; s.u.).

In Süd-Florida, wo ich fahre, schlägt sich Calimoto trotz der fast ausschliesslich geraden Strecken sehr tapfer, auch im "Zufalls-"Modus, der Rundstrecken nach Länge und Richtung vorschlägt. Und auch hier können Wegpunkte ("Vias" eingesetzt oder verschoben werden.

Aber: 1. die Karten sind nicht immer korrekt – da fehlt mal eine kleine Brücke oder eine Verbindung zweier Strassen, oder ich soll einen gesperrten Deich durch die Everglades nutzen; 2. was nicht Rand zu Rand geteert ist, gibt es einfach nicht, wie Du schon sagtest; sehr sehr schade, 3. die App, wenn man nicht den Winterrabatt erwischt, ist echt teuer. Bedauerlich.

Kurviger und Waze eh kommen da nicht mit; Waze ist halt eine klassische Auto-Naviapp, die jetzt als Fahrzeugwahl auch Motorräder anbietet. Rever, gerade überarbeitet, hat die schöne Zufallsfunktion nicht, kann aber (wie Scenic) auch eine gefahrene Tour aufnehmen ("Tracking") und speichern. Das wiederum ist positiv.

Zuletzt Scenic: In der BMW-Zeitung MOA habe ich einen sehr positiven und ausführlichen Artikel darüber gelesen, aber laut Entwickler (total freundlich) muss er erst ein iOS-Update fertigstellen, bevor er die Android-Version angehen kann. Darauf bin ich dann echt gespannt – das könnte eine Alternative zu Calimoto werden.

Kommentar von Garaxhob |

Ich nutze "Calimoto" seit etwa 4 Wochen täglich; innerhalb dieser Zeit habe ich etwas mehr als 1500 km hinter mir.
Davor hatte ich für etwa 10 Tage die App "kurviger.de". Diese hat mir bis auf wenige Features nicht gefallen. "Google Maps" hatte ich etwa drei Wochen im Test - die schlechteste aller Apps aufgrund der zu undeutlichen Abbildung, wann genau ich in welche Straße abzubiegen habe.

Was mir an "Calimoto" hervorragend gefällt, ist die klare, sehr deutliche und große Darstellung, wann man das nächste mal abbiegen muss. Hier versagen schon die meisten mir bekannten Apps. Die bisher gefahrene Route wird in "Calimoto" blau dargestellt - in Gegenden, in denen man sich null auskennt ein wichtiges Feature, um nachvollziehen zu können, aus welcher Straße man eigentlich herkam.
Auch die Bedienung mit ganz normalen Sommer-Motorrad-Handschuhen von Held klappt bei mir einwandfrei.
Der rechtlich schwierig zu beurteilende Blitzer-Warner in der Premium-Funktion ist optisch eine Granate: der gesamte Bildschirm wird rot, und die Entfernung zum Blitzer sehr treffsicher in Metern angezeigt. Kaum zu übersehen - wenn man denn auf's Handy guckt. Leider ist der Blitzer-Warner optisch so auffällig, dass auch Autofahrer, die hinter einem fahren, auf das rote Display aufmerksam werden. Sollte es sich dabei um die Polizei handeln, kann man eigentlich gleich rechts ran fahren und sein Handy beschlagnahmen lassen. Auch würde ich mir einen deutlich auffälligeren Alarm-Ton für dieses Feature wünschen. Ich zumindest gucke nämlich meistens dahin, wo ich es sollte, nämlich auf die Straße, und nicht aufs Handy.
Sehr sinnvoll ist auch die Möglichkeit, sich mit nur zwei Klicks zur nächsten Tankstelle navigieren zu lassen. Wahlweise auch zum nächsten Biker-Treff oder zum nächsten Imbiss. Die Kurven-Analyse sowie die Höhenunterschiede hingegen sind wohl eher was für Freaks.
Negativ an dieser App finde ich die langen Ladezeiten vor und nach einer Tour. Diese wird durch die Abfrage, ob die Tour gespeichert werden soll, nochmals verlängert. Wer die App nutzt, um damit täglich zur Arbeit zu fahren, den nerven eben auch solche Kleinigkeiten.
Auch die ständige Abfrage, ob man nicht lieber den genauen GPS-Modus aktivieren möchte, der WiFi-Netze und Mobil-Netze zur genaueren Bestimmung nutzt, nervt extrem. Und bringt in der Praxis keinen spürbaren Gewinn, außer in Großstädten.
Insgesamt finde ich die App phänomenal. Der Akku-Verbrauch ist an meinem "Samsung Galaxy S6" kein Problem, da ich eine USB-Steckdose am Motorrad eingebaut habe. Obwohl bei mir "Calimoto" im Fullscreen, sowie die zusätzliche Blitzer-Warner-App von "Blitzer.de" im kleinen Overlay-Modus als zusätzliche Kontrolle laufen, ist mein Akku ständig geladen. Nur in wirklich sehr ländlichen Gegenden oder hügeligen Landschaften, wie zum Beispiel im Harz, geht der Akku trotz permanentem Ladestrom langsam runter. Der Support bei "Calimoto" scheint ok. Sehr geduldig haben sie auf jede meiner anfänglich recht häufigen Kritiken inbesondere zur damals von mir missverstandenen Preisgestaltung reagiert.
Das Abo ist mit 40,- Euro pro Jahr noch akzeptabel, lohnt sich aber ausschließlich für extrem-viel-Fahrer oder, so wie ich, für Ganzjahresfahrer. Ansonsten halte ich es für zu teuer. Auch der zweite in der App angegebene Preis, 5 Euro pro Woche (!!), der laut Support für Leute gedacht ist, welche die Premium-Funktionen nur nochmal ausprobieren oder kurzzeitig nutzen wollen, ist meiner Meinung nach zu hoch.
Das ich die App dennoch sehr gut finde, und (erstmal) lieber jährlich 40 Euro zahle, als einmal 160 Euro für ein brauchbares, echtes Navigationsgerät, daran endet all die geäußerte Kritik relativ wenig. Hoffentlich bauen die Entwickler nicht zu viel Mist ein, in der Zukunft. Echtzeit-Wetter zum Beispiel, was angeblich noch kommen soll, ist meiner Meinung nach eher sinnfrei und erhöht nur den Verbrauch kostbarer Energie.

Kommentar von Micha |

Die Moto-Navigation mit Handy kann ich nur empfehlen. Seit mein Garmin-Navi (Zumo 220) vor 2 Jahren den Geist aufgegeben hat, nutze ich mein IPhone (7) als Navi.
Mit einem Hardcase, einer USB-Bordsteckdose und einem Navi-Halter von SW-Motech ist das Handy von der Hardware her einem teuren MotoNavi fast ebenbürdig. Die Vibrationen (KTM 690 Enduro) werden durch den Navihalter gut weggenommen.Das Hardcase ist zu 100% wasserdicht. Der Fingerprint-Knopf lässt sich übrigens auch noch bedienen...

Zwei Nachteile bleiben:
1. zur Bedienung braucht man Handschuhe mit leitenden Einsätzen in den Fingerkuppen oder man muss anhalten und die Handschuhe ausziehen
2. Bei eingestecktem Stecker muss die USB-Bordsteckdose mit einer Bastellösung vor Regen geschützt werden. Hier gibt es meines Wissens bisher keine fertigen Lösungen

Ansonsten hat die Lösung nur Vorteile:
1. Nur ein Gerät notwendig- Handy hat man sowiso dabei
2. Handy ist immer geladen
3. Die Navi-Apps bieten viele Möglichkeiten/ Schnittstellen
4. Die Rechenpower ist im Vergleich zu einem MotoNavi sehr stark. Das ist beim Routing von langen Strecken deutlich zu spüren.
5. Die gegebene Anbindung ans Internet bringt einige weitere Vorteile

Leider hat Garmin die m.E. bisher beste App - den Navigon Cruiser - eingestellt. Diese App lieferte sehr sehr schöne Routingergebnisse, die per Schieberegler für Kurven und Direktheit in Sekundenschnelle zig Varianten für die geplante Strecke lieferte.
Das kann bisher leider keine andere App.
Am vielversprechendsten scheint mir für die zukunft die Calimoto App zu sein.
Das Calimoto Team will in Sachen Routing etwas ähnliches wie bei Cruiser anhand von Routing-Profilen entwickeln.
Bisher bekommt man von der Calimoto-App einen ganz brauchbaren kurvigen Routenvorschlag, den man dann allerdings sehr einfach individuell anpassen kann oder muss :)

Kommentar von Christian Hipp |

Ab wann gibt es denn calimoto für iOS im Querformat?

Antwort von Markus Golletz

Hallo Christian!
bitte bei Calimoto direkt nachfragen: wir warten auch schon drauf:

hans.allenfort@calimoto.eu

Lieben Gruß,
Markus

Kommentar von Itzak |

Dann scheint es das nur bei der Android Version zu geben. Unter iOS gibt es kein Querformat. Hab alles durchgeklickt. Nix! :)

Hab mir jetzt ein TomTom 420 gekauft. Damit bin ich aber gar nicht zufrieden. So extrem verschlechtert ggü. dem guten alter Rider 2013.
Mal schauen, was noch so kommt...

Kommentar von Janis |

Also ich nutze die Calimoto-App ausgiebig und gerne... und natürlich ist da auch Querformat möglich. Man kann (oder muss?) es nur im Einstellungen Menü einstellen. Das was standardmäßig gesperrt ist, ist die automatische Drehfunktion, was aus meiner Sicht wegen der Schräglage auf dem Bike durchaus sinnvoll ist...
bzgl. Wasserdichtigkeit hab ich mir eben ohnehin ein Wasserdichtes Handy gekauft (S7). Und das einizige mal dass das Handy ein Akkuprobleme hatte war bei 35° Außentemperatur und praller Sonne in meinem schwarzen Tankrucksack. Da wollte das Handy dann nicht mehr laden.
Gruß Janis
Janis

Antwort von Markus Golletz

Janis,

vielen Dank für die Ergänzung. Mir war das beim Test auch nicht aufgefallen, ich hatte es dann aufgrund einer Leserzuschrift kritisch angemerkt. Werde es selbst probieren und dann noch einmal ändern. Also wirklich: danke für die konstruktive Ergänzung! Die Lösung scheint zu sein, dass Calimoto unter Android (Einstellungsmenü) aber nicht unter iOS iPhones im Querformat genutzt werden kann.

Lieben Gruß, Markus

Kommentar von Itzak |

Einen der größten Nachteile der Calimoto Apo sehe ich darin, dass es nicht im Querformat genutzt werden kann. Viele Handys passen einfach hochkant nicht hinter die Scheibe.
Dafür bietet es einen Tourenplaner online, der bei Navigon einfach fehlt.
Über die Preise sag ich Mal lieber nichts.
Navigon hat von mir schon je 70,- Euro für die normalen NaviApps erhalten (EU & USA).
Dann doch lieber ein richtiges Motorrad-Navi!?
Kommt Vermutung den Einsatzzweck an...
Danke für den Test!

Antwort von Markus Golletz

Hallo Itzak,

du hast Recht, das war uns gar nicht aufgefallen. Da ist nichts möglich mit Querformat. Ich bin aber auch nicht darauf gekommen, weil ich ein notorischer Hochformat-Navigator bin. Auch bei Motorrad Navis verstehe ich nicht, warum einige Querformat benutzen: Die Menüs verbauen einem dann meist die Sicht auf die vorliegende Strecke und man sieht meilenweit, was rechts und links liegt. Darin sehe ich keinen Sinn.

Was die Preisgestaltung angeht, ist es eher schockierend, wie schnell es sich nach oben bewegt. Unser Test ist kaum ein halbes Jahr her und schon gab es mehrfache Preiserhöhungen, eine Politik, ähnlich wie bei Mobilfunkverträgen :o)

Wir fanden im nachhinein am blödesten, dass die Ortsdatenbanken noch nicht in die Offlinekarten integriert sind. Daher muss zu Beginn der Navigation kurz online geschaltet zu werden, um die Ziele zu finden.

Schaun wir wie es weitergeht. Das gute alte Stand-alone Motorradnavi bleibt nach wie vor eine gute Möglichkeit.

Lieben Gruß,

Markus

Kommentar von Fabi |

Habe vergangenes Jahr beide Apps getestet - Calimoto allerdings in einer älteren Version. Auf dem Weg im Schwarzwald war dann plötzlich das Handy (iPhone) leer. Ob es an der App lag oder das Laden über die Powerbank nicht richtig funktionierte konnt ich dann leider nicht nachvollziehen. Zum Ziel habe ich dann per gesundem Menschenverstand zum Glück trotzdem gefunden ;)

Mittlerweile nutze ich die Moto-Halterung von SP-Connect. Ist zwar nicht ganz billig - aber solide und vielseitig. Da gibt es auch eine Regenschutzhülle. Die ziehe ich aber nur drüber wenns dann tatsächlich regnet.

Ist ne gute Sache vor allem wenn man Modelle von Samsung S7/S8 und Apple ab iPhone 5 benutzt. Ab dem iPhone 7 sind die Apple-Geräte auch IP67 staubdicht und wassserfest gegen zeitweiliges untertauchen.

Antwort von Markus Golletz

Fabi,

danke für den Tipp. Wenn wir Zeit haben, schauen wir uns das mal an. Vorerst hier nur ein Link zu SP Connect.

Grüßle, Markus

Kommentar von Bastlwastl |

hallo

hier eine aktuelle antwort von navigon zum thema Software auf mehreren geräten nutzen . bzw.wenn ein gerät gewechselt wird .
zitat Navigon support !
"Sie können die NAVIGON-App und jegliche In-Apps (Zusatzpakete) jederzeit auf einem anderen Smartphone oder Tablet mit demselben Betriebssystem nutzen und auf bis zu fünf Geräten unter Ihrem Store-Konto gleichzeitig installieren.
Wenn Sie die NAVIGON-App und In-Apps auf einem Gerät mit einem anderen Betriebssystem verwenden möchten, erwerben Sie diese bitte bei dem entsprechenden App-Anbieter neu."

hoffe die antwort hilft einigen weiter . ist ja doch ein wichtiger punkt in sachen
Handy ,Tablet und co.

mfg

Kommentar von Papavonvier |

Ja. Die Cruiser App habe ich nach Erscheinen gekauft.
Was mit besonders gefällt ist die Rundtourplanung. Ich glaube allerdings, die Strecken unterscheiden sich wenig von „Schöne Route“ anderer Anbieter.

Zur Halterung:
Auch mangels Alternativen habe ich von ein paar Jahren Quadlock gekauft. Da wird eine durchsichtige Hülle für das entsprechende Telefon geliefert. Dann ist das Regendicht. Hält - getestet - auch bei einem Sturz auf der Rennstrecke das Telefon fest in der Halterung.
Ich selbst lasse die obere Hülle immer weg. Hat noch keinem meiner Telefone geschadet.

Antwort von Markus Golletz

Hallo Papavonvier,

danke für den Tipp, wir haben gleich eine Quad Lock Halterung geordert. Es soll gerade auch eine verbesserte (?) Motorrad Klemm-Halterung geben. Demnächst als Kurztest bei uns.
Ciao

Markus

Kommentar von Papavonvier |

Danke für den Test.
Was die genannten Nachteile angeht, widerspreche ich. - Das Telefon haben wir doch fast alle eh ständig dabei. Warum also nicht auch als Navi nutzen?
Mit den i-Geräten praktiziere ich das seit der ersten Version Navigon damals. Im Gegensatz zu damals kann man heute auf sehr ausgereifte Halterungen zugreifen. Und einen Ladestrom von 2100mA bekommt sogar meine alte Monster hin. Wobei der Ladestrom von der entsprend nachgerüsteten Boardsteckdose kommt.

Meine Erfahrung mit der Cruiser app:
Dieses "Bitte wenden!" nervt. Oftmals komme ich an Straßen an, die gesperrt sind. Folge ich der Umleitung, will Cruiser mich immer wieder zum wenden bewegen. Bis eine komplette Neuberechnung stattgefunden hat, habe ich meist zwei KM hinter mir.

Antwort von Markus Golletz

Hallo Papavonvier!

vielen Dank für Deine Anmerkungen. Calimoto hat auch widersprochen. Unsere drei Testtelefone wurden immer sehr heiß. Ähnliches kenne ich aber auch von viel genutzten Garmin Geräten: Dort wird der Akku in der Halterung nicht mehr annähernd voll. Aber das ist sicher ein anderes Thema. 

Bei den Halterungen gibt es mittlerweile viele Auswahl. Lediglich Regenschutz und dichte Stecker sind noch ein Thema. Wir lassen Deinen Beitrag gerne so stehen und schwächen unser Statement damit gerne etwas ab.
Zu Cruiser App: Ich glaube für solche Feinheiten brauchen die Entwickler noch etwas Zeit. Mit den i-Geräten hast du noch eine Erfahrungen sammeln können mit der Crusier App? Die Calimoto  iOS Version soll jedoch in kürze erscheinen. 

Grüße,

Markus

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