Um den König aus Stein

Neben den zahlreichen Westalpen- und Piemont Wanderführern von Sabine Bade und Wolfram Mikuteit hier ein Buch zu einer ihrer Lieblingsdestinationen: Um den höchsten Berg der Cottischen Alpen, den Monviso führen mehrere Wanderrouten, die für eine Woche außerordentliches Wandervergnügen ausreichen.

Der Gipfel selbst ist nichts für Wanderer, sondern etwas für Bergsteiger: Neben dem obligatorischen guten Wetter werden unbedingt ein Helm und ggf. speziellere Bergausrüstung benötigt.

Sabine Bade und Wolfram Mikuteit beschreiben engagiert alle gangbaren Touren um den 'König aus Fels', den Monviso. Von der Tagestour vom Piano del Re zum Buco di Viso bis hin zur grenzübergreifenden 8 Tage Tour um den herausragenden, 3841 m hohen Gipfel ist dabei alles möglich. Um so einen Gipfel wie den Monviso, der alle umstehenden um satte 500 Meter überragt, ranken sich eine Menge Geschichten. So sagt man, wurde in der Ära der britischen Erstbesteigungen durch den Naturforscher Prof. James David Forbes sogar das moderne Trekking begründet: er startete schon im August 1839 die erste dokumentierte Monviso-Umrundung. Nicht ganz ohne Neid sahen italienische Alpinisten zu, wie Briten ihre Berge eroberten.


Zu den Sehenswürdigkeiten fernab der Zivilisation zählen auf einer mehrtägigen Tour um den Re del Pietra einer der größten Zirbelkiefernwälder Europas, der Col de la Traversette mit dem Buco del Viso. Dem ersten der ‚Straßentunnel‘ der Alpen in luftigen 2882 Meter Höhe. Man sagt, dieses ‚Loch im Monte Viso‘ wurde auf dieser als Salzstraße geltenden Strecke angelegt, um den Gipfel abzukürzen und den Salzhandel zwischen Provence und Poebene zu erleichtern.


Glaubt man den Autoren, so ist auch der ganze Rest ein wahres Vergnügen: die Kultur und das Essen der zahlreichen italienischen Hütten nicht zu vergessen. Den Autoren und vielen Initiatoren des GTA oder der Via Alpina geht es auch darum, Qualitätprodukte der Region zu fördern und langfristige an einem Nationalpark Cottische Alpen zu arbeiten. Dann könnte allerdings auch langfristig eine der beliebtesten Anreiserouten (auch für Biker) – zum Piano del Re (2020 Meter) gesperrt oder reglementiert werden.

Die klassische Aufstiegsroute Richtung Monviso besteht ab Rif. Quintino Sella, das wiederum vom Piano del Re zu Fuß in 2 ein halb Stunden zu erreichen ist. Der ‚Giro Classico‘ um den Gipfel den auch Forbes 1839 wählte, kann in 3 Tagen begangen werden. Der Giro Largo dauert circa 7 Tage aber es sind eben mittels Variationen oder unter Einbindung des ‚Weges des Postboten‘ (Sentiero del Postino) auch andere, interessante Wege und Tourlängen möglich. Da das Zeitfenster für eine Monviso-Tour nicht sonderlich groß ist, empfehlen die Autoren sich auf jeden Fall an den Hütten anzumelden. CAI oder Alpenvereinsmitglieder bekommen hier einen Rabatt. Die Preise sind sehr human, das Essen besonders auf den italienischen Hütten sehr gut.

Neben dem Pian del Re (Tal der Poquelle) gibt es auch noch andere Einstiegsmöglichkeiten z. B. aus dem Varaita-Tal oder aus dem französischen Queyras.


Weitere Highlights: Die wunderbaren Ausblicke, die Waldenser Kultur im Pellice Tal oder vielleicht die Capanna della Losetta, der einen guten Rastplatz an einer Stelle erlaubt, an der transhumante Hirten aus der Provence den Sommer verbrachten oder dem Colle della Gianna, das die Autoren als vielleicht schönstes Monviso Panorama betrachten.

Fazit: ein informativer Führer fürs kleine Geld, in dem eine Menge Recherche steckt. Dann und wann wünscht man sich sprachlich etwas weniger verschachtelte, verständlichere Sätze, doch anscheinende bringt die Flut von Informationen die eine oder andere textliche Schwierigkeit mit sich.

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