Soto Kocher aus Japan

Soto-Kochszenario: Zuverlässiger Begleiter auf Motorradtour
Soto-Kochszenario: Zuverlässiger Begleiter auf Motorradtour

 

Soto

ist eine große Marke aus Japan. Wir haben einige Chinakocher getestet, Primus mag da wohl eine Ausnahme sein, denn die werden auch in China hergestellt. Jedenfalls fiel auf, das viele günstige Komponenten verwendet werden, das es Ungenauigkeiten bis hin zu Undichtigkeiten gab. Bei Soto (und Primus) ist das nicht der Fall. Auch die MSR-Kocher gefallen durch ihre Robustheit. Wie konnte uns Soto so lange durch die Lappen gehen? Die Vermarktung (Outdoorrelations) in Deutschland ist neu, oder in neuen Händen.

Muka und Stormbreaker sind die aktuellen Kocher im Segment Benzin oder Multifuel. Den Muka gibt es schon länger und er ist optimiert auf das Reisen alleine, zu zweit, oder in der kleinen Gruppe. Sobald mehr Hitze beim Kochen benötigt wird, kommt der Strombreaker ins Spiel, auch wenn er klein baut, hat er den größeren Brenner, die bessere Standfestigkeit und hohe Heizleistung (3487 W). Sein Alleinstellungsmerkmal ist aber seine Benzin-Gas-Kompatibilität und zwar ohne, dass eine Düse oder ein Schlauch gewechselt werden muss.

Soto Kocher fallen durch ihre massive Pumpe (SmartPump) auf, die fast vollständig aus Metall besteht. Der Soto Brenner funktioniert bei Benzin anders als andere Benzinkocher, die durch das rußende Vorwärmen über ein 'Feuerchen' in einer unter dem Brenner angeordneten Auffangschale den Kocher auf Temperatur bringen. Ähnlich wie die genialen Coleman Kocher Peak 1 und Apex II wird das Gemisch schon vorher auf Druck gebracht und mehr oder minder fein Zerstäubt in den Brenner eingebracht. Jetzt muss es schnell gehen, den der Produktmanager empfiehlt, schon in der Vorwärmphase (ca. 45 Sekunden) den Topf gleich auf den Brenner zu stellen. Dann dreht man das Ventil von der Start Markierung auf die dosierbare Betriebsmarkierung und hat einen relativ leisen Kocher vor sich. Fehlbedienungen führen auch hier zu Stichflammen, mit etwas Übung funktioniert Soto aber so gut wie ausschließlich die genannten Coleman Kocher.

Kleine Schwächen liegen naturgemäß in der feinen Regulierbarkeit von Benzinkochern. Muka kann noch etwas besser Simmern als der Strombreaker, wer kann, sollte Töpfe und Pfannen mit einem dickeren Boden verwenden und das Ansetzten vom leckeren Essen zu vermeiden. Das mit getestete Navigator Kochset ist mehr den Leichtgewichten und Bikepackern geschuldet mit eher dünnen Böden, aber Antihaftbeschichtung ausgestattet.


 

Stormbreaker hat einen etwas besseren, teils integrierten Windschutz (und 300 feine Flamm-Austrittsöffnungen), der ältere Muka verlangt nach einem Windschutz der in einfacher Ausführung auch mitgeliefert wird. Beide Kocher arbeiten mit einem Generatorröhrchen, das im Bedarfsfalle als Ersatzteil im Fachhandel gut erhältlich ist.

Ist nur Essen Erwärmen angesagt, kann man beim Stormbreaker blitzschnell auf eine Gaskartusche mit Schraubgewinde wechseln. Am Kocher muss nichts verändert werden. Soto rät beim Starten die Kartusche normal hinzulegen oder zu stellen und bei Betrieb den mitgelieferten Mini-Ständer zu verwenden, damit ausschließlich Flüssiggas in den den Brenner gelangt. Das schont den Brennerkopf und verhindert das berüchtigte Ausglühen (underburn) bei Gaskochern. Mit Gas kann emmissions-arm und fein regulierbar gekocht werden. Auch wenn der Anschluss passt: die Gaskartusche nicht beim Muka anschließen, er ist dafür nicht gemacht.

Soto con Gas
Soto im Gasbetrieb

Beide Kocher sind gut faltbar und klein zu verstauen. Lappen und Werkzeug werden mitgeliefert. Soto verwendet besondere Weithals-Fuel-Flaschen, die sich an der Tankstelle bequem mit dem Zapfventil befüllen lassen. Unser Test mit Aspen 4T brachte keine bessere Brennerleistung. Im Gegenteil, Soto rät von Benzin mit mehr Oktan als Super ausdrücklich ab.

Prozedere

An der SmartPump wird gepumpt, bis am Druckanzeiger ein roter Ring sichtbar wird. In der Regel muss kaum nachgepumpt werden, es sei denn, es wird mehr Leistung abgefordert.

Warmlaufphase: Der Kocher brennt etwas lauter und mit gelber Flamme, allerdings nur für kurze Zeit. Nach 10 Sekunden kann schon ein Topf auf den Brenner gestellt werden und nach 30 (Muka) bzw. 45 Sekunden (Strombreaker) dreht man das Regelventil an der Pumpe von Start auf den Regelbereich.

Beim Beenden des Kochvorganges kann die Stellung Air benutzt werden, um den Kocher und Schlauch für den Transport leerzublasen. Schwieriger wird ein 'Warmstart' bei halbwarmen Kocher. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl und Erfahrung gefragt. In der Regel ist die (erneute) Warmlaufphase etwas kürzer als bei kaltem Kocher. Wer nur erwärmen muss oder einen schnellen Kaffee mit dem Perkolator kocht, sollte den Strombreaker mit seinem Gasanschluss nutzen.

 
Fazit: Die Soto-Kocher (Auch die preisgekrönten reinen Gaskocher) sind etwas besonderes. Hier wurde nirgends am falschen Ende gespart. Robustheit ist oberstes Ziel und man Kocht mit Benzin so gut wie es halt geht. Auch die Lärmbelästigung wir bei machen älteren Kochermodellen, die statt eines feingliedrigen Brennerkopfes ein Prallblech benutzen, ist wesentlich angenehmer. Wünschenswert wäre ein automatisierter Startvorgang mit Zünder, Thermofühler und automatischer Umstellung auf normalbetrieb. Sonst hat man beim Kochbegin keine Hand frei. Puristen würden noch mehr Technik sicherlich ablehnen. Doch um Fehlbedienung zu vermeiden wäre das sicherlich eine Möglichkeit, die ohnehin schon guten Kocher noch besser zu machen.

Das Navigator Kochset punktet durch seine Durchdachtheit. Perfekte Topfklemme, ein Kunststoffdeckel, auf dem man schneiden kann oder ihn als Untesetzer verwenden kann, eine passable Beschichtung und das alles nur 600g leicht: Navigator ist minimalistisch aber gut: Untersetzer, 2 Töpfe, Zange, isoliertes Warmhaltenetz.

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