Sony Cyber Shot HX 90V - das Reise-Universaltalent

Mehr und mehr ähneln die HX-Cyber-Shot-Kameras der hauseigenen Sony RX-100-Serie. Deren Ausstattungsmerkmale, wie klappbares Display, Zeiss Objektiv und hochwertiger Blitz, wurden nach und nach übernommen.

Auch am Zeiss-Objektiv gibt es nun einen Stellring, wie bei den RX-100-Kameras, Form, Größe und Layout haben sich auch angeglichen. Uns gefällt auch das Programmwahlrad, das nun auch über die Stellungen S und A für Zeit- und Blendenautomatik verfügt sowie verschiedenen Szenenprogramme. 3d-Funktion und HDR fallen weg. HDR war wegen des guten Dynamikverbesseres (DRO) anscheinend überflüssig geworden. Sonys überlegende Automatik (grünes und gelbes Symbol) erscheinen nicht nur für den Laien sehr ausgereift.

Geblieben ist auch die völlig ausreichende Sensorauflösung von 18,2 MP auf dem rückseitig belichtenden EXMOR Sensor. Der Clou an der HX90V ist aber die Möglichkeit der 30-fachen optischen Vergrößerung (Zoom-Range von 24-720 mm bei F3,5 bis F6,4, die man tatsächlich noch aus der Hand halten kann). Die Bildstabilisierung funktioniert tadellos.

Mit der Lichtstärke bekommt man bei so einer eierlegenden Wollmichsau schnell mal Probleme. Zwar schraubt die Kamera dann gnadenlos die ISO-Zahl hoch, was aber zu kontrastlosen und pixeligen High ISO-Bilder führt. Hier erscheint schnell mal die Meldung: „Bitz ausklappen“ im Display, was freilich nur im Nahbereich etwas bringt. Intelligent geht die Kamera auch bei der Bildbearbeitung vor. Entsteht ein typisch rot-stichiges Blitzbild, berechnet die Kamera per automatischen DRO (Dynamik Range Optimizer) ein gefälligeres Bild mit ausgewogener Farbbalance.

Interessanterweise blieb auch dem neuen Objektiv trotz ultimativer Zoomleistung eine passable Naheinstellgrenze erhalten, das sind ca. 2 cm vor der Linse.

Die Abgrenzung zur RX-100-Reihe ist nun die Lichtstärke des Objektives (die sich die RX-Kameras mit einer geringen Zoomleistung erkaufen), die Schnelligkeit und natürlich der 1 Zoll große EXMOR Sensor. Hier belichtet die HX90V auf einen nur 1/2,3 Zoll großen Chip, woraus unter extremen Bedingungen eine vergleichsweise schlechtere Bildqualität resultiert.

Fazit: Für gutes Wetter, Papparazzi und die unbeschwerte Urlaubsfotografie ist die kleine HX90V also genau die richtige Wahl. Die Kamera ist klein, Robust und passt in Tankrucksack und fast jede Jackentasche. Eine kleine Kameratasche oder ein Neoprenschutz sind auf dem Motorrad aber obligatorisch.

Plus

  • Nun auch mit Zeit- und Blendenautomatik
  • Zeiss-Objektiv mit enormer Zoomleistung und frei belegbarem Einstellring
  • Verbesserter Blitz
  • Klappbares Display
  • OLED Sucher vorhanden (praktisch, bei großer Helligkeit)

 

Minus

  • Display nicht schwenkbar, kein Touchdisplay
  • Nur mäßiger digitaler OLED-Sucher