Ligurien – Zeit für das Beste

Bruckmanns Reihenname bringt es auf den Punkt: In der Reihe „Zeit für das Beste“ liefen bisher 63 Bücher, die meist mit Städtereisen, aber auch mit beliebten Urlaubsdestinationen in Europa und Übersee zu tun hatten. Der Umfang des Buches (290 Seiten im Taschenbuchformat) erlaubt auch ‚nur‘, Highlights darzustellen.

Über den Titelzusatz ‚Geheimtipps‘ wollen wir an dieser Stelle nicht viele Worte verlieren, ‚Wohlfühladressen‘ hingegen leiten in den Bereich Wellness über.

Von den knapp 300 Seiten beschäftigen sich 36 mit Liguriens Hauptstadt Genua, 32 mit den Cinque Terre, 56 mit der Riviera di Ponente und 28 mit der Riviera di Levante, 10 Textseiten sind allgemeine Reiseinfos – der Rest wird mit Sprachführer, Ausflügen und Einleitungen gefüllt. Angesprochen wird oft der gehobene Tourismus, also kulturliebende Menschen, die auch mal für Essen und Unterkunft eine Menge Geld ausgeben. Ansprechend bebildert von Gottfried Aigner oder Mitautor Daniel Schoenen und anderen Fotografen/Agenturen, kommt so ein vom Äußeren modern und ansprechend wirkender Ligurien-Reiseführer daher.

Kleine Kartenskizzen in der jeweils linken oberen Ecke, Infos & Adressen zu im Text erwähnten Locations und Kästen mit ‚Autorentipps‘ stehen den jeweiligen Kapiteln gleich bei. Die ab und an eingestreute Rubrik ‚Mal ehrlich‘ sagt deutlich, was in der jeweiligen Situation Go’s und No-Go’s sind: Kreuzfahrtschiffe in den Cinque Terre, museale Erklärungen in deutscher Sprache, Besuche in Genuas Via Pré bei Nacht z. B. gehören zu den No-Go’s.

Dass einem kulinarisch in Ligurien kaum etwas fehlt, ist schon fast eine Tautologie, doch in Sachen Hinterland-Tourismus, der sich in Ligurien stark vom Meeres-Tourismus unterscheidet, bauen die Recherchen der Autoren schnell ab: „Zeit für das Beste“ ist kein Wander- oder Outdoor-Führer Ligurien. 

Tipps für Ligurien, die man anhand der Lektüre annehmen sollte? Vielleicht für besondere kulinarische Genüsse ein zusätzliches Budget einplanen, die Pracht der Villen und tropisch bepflanzten Gärten genießen sowie die Hinterland-Ausflüge in die teils nicht befahrbaren ligurischen Dörfer mit ihren Caruggi-Gassen. Noch ein Tipp für Biker: Wer einmal schnell auf der Ost-West-Achse vorankommen möchte in Ligurien, wird wohl oder übel auf der Autobahn landen – denn die Via Aurelia ist eine wunderbare und sehr quirlige Küstenstraße, die nur zweispurig ausgebaut mitten durch alle Küstenorte verläuft.

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