MSR Access 3: Winterzelt für 3 Personen, 2 kg

Access 3 von MSR: leichtes Winterzelt
Access 3 von MSR: leichtes Winterzelt

M SR, Zeltexperte, stellt neben der beliebten Hubba Hubba- und Elixir Trecking-Serie seit 2024 auch ein Wintercamping-taugliches Access Zelt her. Wir testen die 3 Personen Variante, die gegenüber dem Access 2 mit kaum mehr Gewicht zu Buche schlägt. Dafür bietet es 35 % mehr Innenraum. Das Access 3 ist lediglich 51 cm breiter und 500 g schwerer (all-inclusive) als die 2-Personen Variante.

Tatsächlich gibt es jetzt auch Winterzelte, deren die wirklich ultraleicht sind und deren Bodendicke nicht auf Außenzelt-Stärke reduziert wurde, sodass man auf Rasen auch schon mal ohne Plane aufstellen kann.

Auch das Access 3 verwendet als Außenzelt aus 30D-Ripstop-Nylon mit einer Wassersäule von 3000-mm. Das sogenannte Durashield-Polyurethan ist am Boden mit DWR (dauerhaft wasserabweisend) ausgestattet und angenehm stabil. Als Rainfly wird 20D Ripstop Nylon 1200 mm Durashield™ (Polyurethane & Silicone) verwendet, was sich als gute Wahl mit ausreichender Wassersäule erwiesen hat. Viele sind skeptisch wegen der geringen Wassersäule, doch die Beschichtungen gegen Sonne und Regen erfüllen ihren Zweck. Wassereinbruch gab es nicht. Fehlt noch das Mesh Innenzelt, das aus einem 15 Dehn Nylon Material besteht und nur im oberen Bereich aus Netz besteht. Das erhöht die Atmungsfähigkeit und schützt etwas vor Wind.

Der Innenraum erreicht eine Größe von 2756 Litern (213 × 178 x 119 cm) auf einer Grundfläche von 3,8 qm.

 

Merkmale MSR Access 3 Hubba Hubba NX 2
Gewicht 4 lb 1 oz (gewogen 2,10 kg) 2 lb 14 oz (gewogen 1,72 kg)
Grundfläche IZ 39,5 sq ft (3,67 m²) 178 x 213 × 119 cm, Packmaß: 53 x 17 cm
kaum Mesh außer Eingänge
29 sq ft (2,69 m²) 213 × 127 × 100 cm, verpackt: 46 x 15 cm
Innenzelt oben mit viel Mesh
Eingangsbereich 15 sq ft (1,40 m²) gesamt: 2756 l 15 sq ft (1,40 m²)
Materialien - 30D Bodenmaterial - Robustere Materialien für Winterverwendung - Composite Easton® Syclone™ Stangen

- Außenzelt: 20D Ripstop Nylon 1200 mm Xtreme Shield Polyurethan-Beschichtung und DWR-Behandlung
- 30D Bodenmaterial - Leichtere Materialien für 3-Jahreszeiten-Verwendung - Standard-Aluminiumstangen

- Außenmaterial: 20D Ripstop Nylon 1200 mm Durashield
Preis (USD) ab 800 ab 530

 

Die Innenzelte sind also bis auf die Bodenbeschichtung (3 x langlebiger, klebt nicht bei Alterung) weitestgehend gleich von der Qualität. Den Unterschied macht das flexiblere Gestänge des Access, um bei Schneelast nicht zu brechen. MSR hat in der Vergangenheit daran gearbeitet, den Einsatz von Flammschutzmitteln zu reduzieren oder zu eliminieren, wo dies möglich ist, und verwendet in den Fällen, in denen sie erforderlich sind, bluesign®-zertifizierte Verbindungen (Imprägnierungen, Farbstoffe, Flammschutzmittel, Klebstoffe & Beschichtungen). Hier eine Selbstdarstellung zu Xtreme Shield.

Das Easton Syclone Gestänge wurde speziell für den MSR Access 3 entwickelt. Die Merkmale sind folgende:

  • Höhere Stabilität bei Schneelast (80 % flexibleres Fieber-Material)
  • Verbesserte Widerstandsfähigkeit gegen Wind und Wettereinflüsse
  • Optimierte Konstruktion für Winterbedingungen
  • Teil des Gesamtkonzepts, das den Access 3 zu einem zuverlässigen Winterzelt mach
Heringe: Gute Qualität im X-Profil, allerdings 4 zu wenig, um alles Leinen abzuspannen.
 
Das Überzelt ist gerade in der 3 Personen Variante etwas flächig. Man merkt, dass das Zelt nicht als Geodät konstruiert ist. Es ist dank des Gestänges ein schneebruchfestes-Zelt, allerdings kein ausgesprochenes Winterzelt. Das Easton Syclone Gestänge ist flexibler als Aluminium, gibt Winddruck aber auch einfacher nach. Zusätzlich hat das Access eine Firststange, die bis auf den Boden reicht. Schlussendlich können wir das mangels Schnee noch nicht beurteilen, aber wer nicht in den Schnee fährt, braucht anscheinend auch das Syclone Gestänge nicht unbedingt. Für ein Winter-Basecamp würden am Zelt auch noch Snow-Flaps fehlen.
Soweit könnte man sagen, ist das Access ein sehr universales Zelt, was eine spezielle Weiterentwicklung des Hubba Hubba NX darstellt.
 

Vorläufiges Fazit:

Das Access ist eine Alternative für Expeditionszelte, wenn man es nicht gerade als Basecamp Zelt braucht. Leichtes Gewicht, extreme Flexibilität und eine langlebige Beschichtung zeichnen es aus.
 
Zeltmaterialien [+]

Besonderes Augenmerk verdient das Gestänge bei Zelten, wenn sie der härteren Gangart ausgesetzt werden. Das Gestänge muss flexibel, aber auch bruchfest und dabei leicht sein. Es sollte dem Wind etwas nachgeben, dem Zelt aber seine nachhaltige Form bewahren und bisweilen eine beachtliche Schneelast aushalten. Neu ist für Winterzelte 2024 das elastische Easton Syclone Gestänge aus Verbundmaterialien.

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Am besten kann das ein hochwertiges Aluminiumgestänge. Renommierte Hersteller sind DAC Featherlite und Easten Alloy. Deren Gestänge verschiedener Durchmesser sind hohl und weisen verschiedene Steckverbindungen auf. DAC Featherlite (auch NFL) hat z. T. hülsenlose Übergänge zwischen den Segmenten, damit es sich leicht durch Gestängekanäle schieben lässt. Easton Alloy zeichnet sich durch hochwertiges Material aus.

Anhand der Werkstoffbezeichnung lässt sich das Herstellungsland und die Härte ablesen: 7075 T6 kommt meist aus Europa, 7001 T6 wird oft in Korea gefertigt. Die Zahl hinter dem T (im Zeltbau meist zwischen T6 und T9), gibt Auskunft über die Härte, Steifigkeit und Elastizität, bzw. die Art der Wärmebehandlung. Je nach Anwendung und Radius, in dem die Stange eingebaut wird, kann der T-Wert variieren.

Überzeltmaterialien: Nylon oder Polyester?

Aus welchem Material das Überzelt sein soll, ist nicht einfach zu beantworten. Einfache Polyester-Materialien sind größtenteils preisgünstiger als veredeltes Nylon. Frage man den Chemiker, so schneidet im direkten Vergleich und in Reinform Polyester ‚besser‘ ab. Im Zeltbau liegen die textilen Stoffe aber in stark abgewandelter Form vor, weswegen sich die Eigenschaften stark abhängig von der Veredelung verhalten.

Sprach man Polyester eine Unverrottbarkeit, geringe Dehnung und geringe UV-Empfindlichkeit zu, hatte Nylon beinahe gegenteilige Eigenschaften. Nylon, das für Zelte verwendet wird, ist meist in einer RipStop-Webart ausgeführt. Dadurch wird der Stoff reißfester und durch eine aufwändige Silikonisierung UV-unempfindlicher. Bei MSR heißen die Beschichtungen Durashield oder Xtreme Shield und sind Teil einer DWR Imprägnierung. Achten Sie auf PFAS freie Chemikalien!


MR-Empfehlung: günstige und leichte Polyesterzelte sind für den Sommer ganz praktisch, weil sie leicht sind und schnell trocknen. Wenn der Aufenthalte mehr in kühlere Gefilde und außerhalb von Campingplätzen führt, sollte man über die Anschaffung eines (beidseitig) silikonisierten Nylon-Zeltes nachdenken. Das silikonisierte Nylon-Zelt kann selbstverständlich auch im Sommer benutzt werden, denn die Silikonbeschichtung wirkt der Versprödung von Nylon entgegen. Sie durchdringt das Gewebe und macht es elastischer, stabiler. Regentropfen verbleiben, ziehen nicht in das Gewebe ein und können abgeschüttelt werden. Manchmal dauert das Trocknen wegen der glatten Oberfläche aber auch etwas länger.

Auch ein Thema: giftige Stoffe und Flammenhemmer (Prop 65)

'Flame retardant' ist auf vielen für die USA produzierten Zelte zu lesen. Diese Flammenhemmer in PU Materialien sind erwiesenermaßen krebserregend. Kalifornien hat dazu eine Kennzeichnungspflicht („Prop 65“, oder ‚Proposition 65‘) eingeführt. Es wird empfohlen die Zelte gut zu lüften, sie gar, mit Handschuhen aufzustellen und nicht in ihnen zu kochen. Einige Hersteller wie MSR, Exped, Hilleberg oder Fjällräven verzichten seit geraumer Zeit auf diese Stoffe oder versuchen es. Blusign ist eine Zertifiozierung dafür. Hier eine Liste von Herstellern, die Flammenhemmer vermeiden.

Materialinfo zusammengefasst:

Nylon (Markenfaser aus Polyamid): höchste Reiß- und Scheuerfestigkeit, Nachteil: Dehnung und UV-Empfindlichkeit, wenn nicht beschichtet. Die RipStop Verarbeitung und Silikonbeschichtung erhöht die Reißfestigkeit und minimiert die Nässedehnung. Eine Silikonbeschichtung (Mehrfachbeschichtung mit Si-Elastomer) minimiert zwar die Wassersäule, erhöht aber die UV-Beständigkeit – den größten Feind des Zeltes.

  • UV-Beständigkeit
  • Hohe Reißfestigkeit
  • Veredelt sehr robust und leichter als Polyester
  • Wassertropfen gut abschüttelbar bei SI-Material
  • Muss innen besser belüftet werden als Polyester (Kondenswasser)
  • SI-Zelte müssen an den Nähten nachgedichtet werden

Polyester: gute Allround-Eigenschaften, wenig Wasseraufnahme (trocknet schnell) allerdings wegen statischer Aufladung zum Teil schmutzempfindlich. Günstig und leicht, wenig Nässedehnung, hohe UV- und Verrottungsbeständigkeit. Flattergeräusche sind lauter als bei anderen Zeltmaterialien.

  • Preisgünstig
  • Geringe Entflammbarkeit
  • Schnelltrocknend
  • PU nur oberflächlich aufgetragen (Haltbarkeit)
  • teilweise giftig mit Flammenhemmern behandelt
 
Bitte addieren Sie 3 und 3.