Enduro Test(-Blog): KTM 690 Enduro R anno 2019

Mit elektronischen Helfern: KTM 690 Enduro R

Eingetroffen für Sardinien: KTM 690 Enduro R
Eingetroffen für Sardinien: KTM 690 Enduro R

KTM hat pausiert mit der KTM 690 Enduro. Die Zeit konnte man nutzen, um die hauseigene Marke Husqvarna zu stärken. Die Husqvarna 701 Enduro hatten wir 2018 getestet, sie war in die Fußstapfen der 2013er KTM Enduro gestiegen.

Nun ist sie da, die orangene Enduro, die wegen ihres Respekt einflößenden Preises hohen Anforderungen gerecht werden muss. Im Testblog, der wegen einer Sardinien Reise etwas zeitverzögert stattfinden wird, werden wir in Blogbeiträgen berichten.

→ Das Modell 2021 testen wir hier

Was erst beim Aufsteigen auffällt: Bei unserem Modell und auch auf allen Pressebildern sind serienmäßig keine Soziusfußrasten dabei. Ein Freund leiht uns welche. Auch die Gepäckunterbringung am Heck via Gepäckbrücke ist noch nicht so weit. Wir finden die Messing-Gewindebuchsen im Hecktank und werden den SW-Motech Steel-RAK Gepäckträger probieren (119,95€). Der ist zwar für alle vorherigen KTM 690 Enduros freigegeben, aber am neuen Heck hat sich zumindest etwas mit den Plastics getan. Um den Gepäckträger anzubringen mussten auch bisher Bürzel und Seitenteile durchbohrt werden.


Die SMC Supermoto ist übrigens an mehreren Stellen unterschiedlich: kürzere Federwege, kürzere Achsaufnahme vorne und dann eine anders abgestimmte Elektronik wegen anderer Radgrößen macht es nicht mehr so einfach 'die Räder umzustecken und schon hat man eine Supermoto'. Stattdessen soll nun eine Einzelabnahme fällig sein. 

Soll & Haben bei Testbeginn:

  • hoher Preis
  • eingeschränkte Reisetauglichkeit, weil eine rahmenfeste Gepäckbrücke bisher fehlt (wir testen die von SW-Motech)
  • gekappter Federweg (von 270 auf 250 mm)
  • keine Soziusfußrasten, nur H4 Licht, Tankdeckel auf Heckbürzel, schlechtes Cockpit
  • besserer Straßenkontakt wegen Traktionskontrolle und Kurven-ABS
  • kultivierter, leistungsmäßig unerreichter Motor
  • Fahrwerk für alle Pfade und Straßen dieser Welt, voll einstellbar
  • relativ geringes Gewicht

Ab hier aktuelle Blogbeiträge: Juni/Juli 2019:

Abschließendes Resumee

KTM verbessert Gutes, das hat seinen Preis. Auch die Beliebtheit bei Dieben scheint ungebremst. Schauen wir uns die Hardware an, hat KTM diesmal die Alltagstauglichkeit an der Enduro verbessert: Insbesondere das Elektronikpaket und und die leicht gekappten Federwege sind dem sehr zuträglich. Abstimmungsmängel gibt es noch bei der 'Schleppmomentregelung' und bei der Cockpit- und Lichtausstattung (kein LED-Licht), denn die ist nicht mehr zeitgemäß. Auch erfordert die Elektronik bessere Bedienelemente, ein adäquates Cockpit oder Dashboard mit Anzeigen für Tank, ABS und Traktionskontrollen-Status sowie einem Drehzahlmesser sind überfällig. Ein Tankstutzen, der auf dem Seitenständer stehend sich befüllen lässt, ohne das Gepäck abzunehmen steht schon lange auf der Wunschliste der touren-affinen KTM 690 Fahrerinnen und Fahrer. 

Nix zu meckern gibt es an Verbrauchs- und Verzögernungs-Werten, auch nicht am wieder aufkommenden Zubehörangebot. Doch vorsichtig, nicht alle Teile (Gepäckträger) passen von den Zubehörangeboten der Vorgängermodelle. 

Der Motor? Eine Wucht!

 

Eindrücke von Sardinien

Stabilität und Belastbarkeit

KTM 690 Enduro R im Reise-Ornat
KTM 690 Enduro R im Reise-Ornat

Auch bei Vmax, ca. 190 km/h, liegt die KTM 690 wie ein Brett auf der Straße. Das zeigt, dass das Fahrwerkskonzept von der Stabilität her gelungen ist. Gabel, Lenkkopfwinkel und der minimale Gitterrohrrahmen (Motor ist mittragend) bringen zusammen mit der Schwinge eine Steifigkeit bei genügend 'flex', die sich für eine Enduro als ideal erweist. Während die erwähnte Motorschleppmomentregelung beim herunterschalten (ohne Kupplung) eingreift, passiert beim hochschalten nichts. Der Quickshifter+ ist serienmäßig verbaut und muss ggf. Freigeschaltet werden. (Vorher schrieben wir hier fälschlicherweise, das ihn nur die SMC hat, danke March!). Man bekommt also quasi neben der Schleppmomentregelung einen Quickshifter mitgeliefert, an dem die Software kurzzeitig auf Zündung und Drosselklappenstellung einwirkt. Die Schleppmomentregelung hatte an unserem Tester manchmal für wenige Sekunden einen erhöhten Leerlauf zur Folge, sonst arbeitete sie unauffällig mit der Antihopping-Kupplung zusammen. Die Traktionskontrolle ist sehr gut eingestellt, ist aber nicht individuell konfigurierbar, so das vorsichtige Fahrer überrascht sein werden, was geht.

Auf Sardinien haben wir quasi überhaupt nicht geschraubt. Selbst die Ölkontrolle am Schauglas konnte irgendwann vernachlässigt werden, weil einfach nichts passierte. Bei den Modellen vor 2014 musste man gar öfter etwas nachkippen.

Gepäck: Eine kleine Problemzone ist der Schalldämpfer der Enduro R. Er lässt nur rahmenfeste Koffer oder solche wie Enduristan Blizzard zu, die dem Auspuff nicht zu nahe kommen. Trotz Infernoheat gab es am Ende der Tour eine kleine Blessur an den Seitentaschen. Der Auspuff ist einfach omnipräsent und im Vergleich zum Vormodell im Volumen (wegen Euro 4) noch gewachsen. Unser Hitzeschild am SW-Motech-Gepäckträger machte überhaupt erst die Befestigung eines Ortlieb Duffles möglich, der wäre sonst mehrfach durchgeschmort.

Die 3500 km liefen ohne einmal Kette spannen, ohne Reparaturen ab, man kann der Enduro schon jetzt gute Reiseeigenschaften bescheinigen, zumal die Wartungsintervalle mit 10.000 km recht hoch angesetzte werden.

Testerfahrungen Sardinien beim Reisen

5.7.2019

F ehlerfrei läuft die KTM über die gesamte Testdistanz. Selbst die Ölkontrolle der man bei älteren Baujahren mehr Aufmerksamkeit schenken musste, kann vernachlässigt werden. Der Ölverbrauch ist nunmehr kaum messbar. Ich schätze 0,1l auf 1000, je nach Fahrweise. Die Modellpflege am Triebwerk hat den Motor noch standfester, umweltfreundlicher und verbrauchsärmer gemacht (4,5 l im Testmittel). Lediglich der hydraulische Steuerkettenspanner kann auf den ersten Sekunden etwas Geräusche machen. Ist der Öldruck voll da, wird es auch hier leiser. Dezent hört man dann bei Fahren nur Ansauggeräusche und den Auspuff. 

Sardinien ist eine ware Abenteuerinsel. Wir waren auf dem 'TET' unterwegs, dem Trans Euro Trail, der auf Sardinien grob von Olbia nach Cagliari routet. Eigene Strecken rundeten den 10 Tage Aufenthalt ab. Mitstreiter waren Kiste, Thomas und Andreas, unterwegs auf Einzylinder Ténérés der Baujahre 2008 und 2013 und eine 1998er DR 350 Enduro, mit der Thomas unterwegs war. Die KTM war also das einzige Motorrad mit ABS, Mappings und Traktionskontrolle. Nur die DR ist etwas leichter.

Eine wunderbare Tour, fast ganz herum und quer durch die Insel, die durch die bewährten Motorräder noch versüßt wurde. Demnächst auch in einer Motorradzeitschrift als Reportage.

Ein Film sagt mehr als 100 Worte: An Sardiniens Süd-Ostküste | Video von Andreas Beck:

Video: KTM Enduro R 690 auf Sardinien / Ingurtosu

Artgerechte Halterung der KTM Enduro

Sardiniens Südwestküste mit Reise 690er
Sardiniens Südwestküste mit Reise 690er
03.07.2019

KTM führt sie unter Travel- und Adventure Bikes. Damit ist sie der leichteste Ableger von reisetauglichen Enduros und in einem gehobenen Preissegment angesiedelt. Zum nur zur Arbeit zu fahren ist sie eigentlich zu schade, doch wenn man sich im Reigen der Besitzer umhört, beweist sich der Sportmotor als sogar sehr langlebig. Feinarbeiten, wie zuletzt 2016 (Ventilsteuerung) oder 2019, bei der nochmals an Kolben und Ventiltrieb optimiert wurde (was zu einem kaum messbaren Ölverbrauch führte), machen den LC4-Motor zu einem leichten, leistungsfähigen und belastbaren Gesellen.

Das Bodywork ist für die Reise nicht optimal, aber die Enduro ist wirklich leicht. Sie verfügt über Umlenkhebel am Federbein, Ruckdämpfer im Hinterrad und hat extrem belastbare Federungselemente von WP. Für Fernreisen dürfte die gewagte Rahmenheck-Konstruktion vorerst ein kleines Hindernis sein, denn der selbstragende Tank nimmt serienmäßig alle Kräfte für eine etwaige Heckbeladung auf. Dem sind Grenzen gesetzt, die man aber durch eine Gepäckträger-Konstruktion, die sich an den Fußrastenauslegern abstützt, verbessern kann.

Reisen ist also sehr gut möglich, auf den Sozius sollte aber verzichtet werden. 2019 liefert KTM die Enduro ohne Soziusfußrasten aus, es passen aber alle Rasten der Vorgängermodelle.

Artgerechte Haltung?

Solo-Adventure Touren in Europa, viel Offroad, soweit man wenig oder gut verzurrtes Gepäck hat sind also möglich. Auch im Alltags-Trott macht die Enduro eine gute Figur. Dank Motormanagement und Doppelzündung startet sie immer zuverlässig auf Knopfdruck (Ohne dass man irgendwelche Hebel ziehen muss) und läuft rund. Im Test mit den Ténérés auf Sardinien stellt sich raus, wo ihre Stärken liegen. Unten rum, ziehen die Yamahas drehmomenttechnisch durchaus mit, aber ab einer gewissen Drehzahl (mangels Drehzalmesser nicht zu verorten) zieht die KTM gnadenlos davon. Eingetragene 190 km/h sind ein Wert, die keine andere Einzylinderenduro erreicht. Auch die Bremsanlage mit zwar nur einer Scheibe vorne, aber eben in hoher Qualität, mit 4,5 mm Galfer-Scheibe und Brembo Zange bringen die Enduro jederzeit sicher zum Stillstand. Das ABS, nun auch mit Kurven ABS, arbeitet dabei, wie man es sich wünscht: Im Hintergrund, ohne Fahrspaß-mindernd einzugreifen. Nur dann, wenn es drauf ankommt.

Novizen werden die Arbeitsweise der Traktionskontrolle zunächst gar nicht bemerken. Auch sie ist so (sportlich) ausgelegt, dass leichte Drifts, viel endurotauglicher Schlupf möglich sind. Erst wenn das Hinterrad überholen möchte oder im weichen Sand riegelt die TC sanft ab. Schön zu wissen, dass man die elektronischen Helfer einfach meist angeschaltet lassen kann. Beim ABS würde andernfalls auf der Straße die ABE erlöschen.

Ein stabiler Seitenständer, auf dem das Bike auch mit Gepäck sicher steht und eine interessante Kettenführung, die nicht in den Rahmen oder die Schwinge eingeschlauft ist, macht den Wechsel einer Endloskette theoretisch ohne Schwingen-Demontage möglich. Fußraste und Schwingenachse müssen dennoch entfernt werden. Die Wartungsargbeiten fallen selten, aber ganz gerne auch alle 100000 km vollumfänglich an, was Sicherheit auf der Tour, aber bisweilen höhere Kosten im Service geben kann.

Stoisch ist ihr Geradeauslauf, auch mit Gepäck und bei Geschwindigkeiten jenseits von 150 km/h. Das lässt auf ein stabiles Fahrwerk, eine gute Geometrie und ein korrekt eingestelltes Lenkkopflager schließen. Der Wendekreis geht auch in Ordnung. Bei der Handlichkeit und der Kurvenwilligkeit muss man im Vergleich zur KTM 690 SMC Supermoto logischerweise einige Abstriche hinnehmen.

3000 km Sardinien, 1000 km Alpen

Genua: pünktlich zur Morandibrücken-Sprengung zur Stelle
Genua: pünktlich zur Morandibrücken-Sprengung zur Stelle
 02.07.2019

Hier auf 'Mickys Jump' am Monte Lerno in Nordsardinien. Bei der WRC Rallye werden an dieser Stelle 25 Meter Sprünge hingelegt!

Video von Andreas Beck | Basel | Vielen Dank!

Abgefahren

Gepäckbrücke mit Wärmeschild
Gepäckbrücke mit Wärmeschild

13.06.2019

Viel will ich nicht mitnehmen, es erwarten uns sommerliche Temperaturen um 30°C, aber da ist das Foto- und Campingausrüstung, das allein schon eine Menge ausmacht. Das Heck wird mit Ortlieb- und Enduristan-Taschen (Blizzard) beladen,Rok-Straps halten das Wesentliche. Vorne ein Tankrucksack, das muss reichen.


Nettes Detail: USB-Anschluss (Zünd-geschaltet!) am Cockpit: Leider kaputt


Vor dem Anbringen einer Steckdose entdecke ich den abgedichteten USB-Anschluss an der Lampenverkleidung. Der ist zwar geschaltet, aber immerhin kann man damit unterwegs seine Geräte laden.

Hinter der Lampe findet man zwei weitere offene Kabelklemmen, die nicht geschaltet sind, also immer Strom führen. Für GPS-Geräte sollte man sich überlegen, ob ein ungeschalteter Stromanschluss bei Stillstand nicht zu viel Strom in der aktiv Halterung verbraucht.Für den Zweck gibt es auch spezielle abschaltbare Steckdosen, die im Stillstand keinen Strom verbrauchen.

Gepäckträger: Anpassungsfähig

SW-Motech Stahl Gepäckräger und vergrößerter Tank
Martin vom 'Tante Emma Laden' Augusthausen
 12.06.2019

Die Gepäckunterbringung bei einem nagelneuen Motorrad bringt kleine Probleme mit sich: Ein Gepäckträger ist noch nicht lieferbar, denn am Heck gab es Modifikationen: Der Tank wuchs auf 13,5 Liter, das Schalldämpfervolumen vergrößerte sich. Dem Heck ist das kaum anzusehen, doch der Gepäckträger muss dadurch etwas breiter sein. Die Messinggewinde im Tank passen noch, bei den Abstandshülsen und Gewindelängen muss etwas verändert werden, dann passen auch Gepäckträger für 701 oder der alten 690er. Das alles hat etwas aufgehalten. Nun ist alles zur vollster Zufriedenheit montiert.


Das KTM Heck ist schon eine Besonderheit, denn es besteht nur aus dem stabil geformten Tank. Touratech hatte von der Gepäckbrücke jeweils noch zwei Rohre zu den Fußrastenauslegern geschweißt, damit war das Heck dann auch fernreisetauglich. Die hier angebotene Lösung reicht für eine Person und übersichtliches Gepäck. Zu schwer sollte man das Heck bei 189 kg Gesamtzuladung eh nicht belasten. 

Zu guter Letzt habe ich noch ein Wärmeschild nach oben, zum Auspuff angeschraubt. Nicht schön, aber vielleicht rettet es den Ortlieb vor dem Hitzetod.

Es kann also losgehen!


REPUBLIK FREIES WENDLAND: War hier, anno 1980
TC-Mapping Schalter
TC-Mapping Schalter
11.06.2019

Wir machen die KTM reisefertig: Am Auspuff wird ein Endursitan Inferno-Heat Schutzblech und die Gepäcktaschen von der gleichen Firma befestigt. Dafür waren auch die Originalfußrasten von Nöten, die sich anscheinend nicht im serienmäßigen Lieferumfang befinden. Der Stahl Gepäckträger von SW-Motech ist ein Experiment, bisher weiß noch niemand, ob die Bohrungen passen, wir sind aber guter Dinge. SW-Motech stellt uns den Träger, von dem es noch eine Alu-Version gibt, leihweise zur Verfügung. Etwas Angst kommt auf, wegen der Nähe vom Auspuff zur Gepäckrolle. Der kann bei KTM erfahrungsgemäß sehr heiß werden. Vielleicht müssen wir da noch ein Brett unterlegen.

Optimiert für viele KTM's sind auch die hauseigenen Tankrucksäcke. Wir nehmen vorerst mit einem von Givi (GRT 706) vorlieb. GPS-Halterung angeschraubt, im Prinzip könnte es dann los gehen. Das Tankvolumen dürfte mit 13,5 Litern ja theoretisch für 300 km ausreichen. Das reicht auch für Alpen und Sardinien. KTM gibt in den Papieren den Verbrauch mit 4 l/100 km an, was natürlich von der Fahrweise abhängt. Das Gewicht ist vom ersten Modell bis zum jetzigen auch von 138 auf 146 kg angewachsen. Die Motorleistung rangiert heuer allerdings auch bei 75 PS / 55 kw, was echt der Hammer ist.

Traktionskontrolle und Mappings

Der Eindruck ist subjektiv, aber zuerst merkt man kaum einen Unterschied zwischen Road- und Enduro-Mapping. Das Manual verspricht immer volle Leistung, aber eine direktere Gasannahme bei der grünen Enduro-Stellung Mapping 2. Im wesentlichen kann man da KTM folgen, aber die Unterschiede sind nicht so stark ausgeprägt, als das man große Nachteile in Kauf nehmen müsste, wenn man die Mappings individuell nach eigenem Gusto wählt. Die Mappings der Baujahre 2008-2014 fielen weg, dort gab es noch eines mit reduzierter Leistung und eines für schlechten Sprit. Der Schalter dafür war damals unter der Sitzbank versteckt. Fernreisewillige werden den vermissen, doch sicherlich gibt es auch noch andere Möglichkeiten, abweichende Mappings zu benutzen (Power Commander, Akrapovic)

Auch der TC Schalter 'Traktionskontrolle' arbeitet unauffällig. Hier kann bei beiden Mappings die TC zu- oder abgeschaltet werden. Die TC ist bei Motorstart immer eingeschaltet, das haben ich nicht sofort gemerkt. Erst bei 5 Sek. gedrückt lassen des Knopfes geht sie aus und die TC Lampe leuchtet. Ähnlich funktioniert auch die Abschaltung des ABS, die im Straßenverkehr zum erlöschen der ABE führt. Die TC lässt drifts und Wheelies zu, arbeitet eher auf Sicherheit bedacht so, dass das Hinterrad nicht überholen kann. Man kann sie getrost angeschaltet lassen. Nur im tiefen Sand ist etwas mehr Schupf wünschenswert, so das man dort abschalten sollte. Positiver Nebeneffekt ist, dass die TC eine Art eingebaute Verschleißkontrolle für den Hinterreifen darstellt, denn die 690/701 Fraktion ist auch diejenige, die in Rekordzeit einen Hinterreifen hinrichtet (Kunststück!). Der Mitas E07 macht sich ganz gut und wird locker über 6000 km halten. Unterschiede zwischen der TC-Einstellung bei Mapping 1 oder 2 haben wir bislang nicht festgestellt.

Kommentare zum Test

Kommentar von Ichnusa |

Natürlich hat auch die Enduro den Quickshifter serienmäßig.

Antwort von Markus Golletz

Hallo Ichnusa,

also unsere hatte keinen. Die SMC soll den serienmäßig haben und die Enduro in Österreich vielleicht. Bei uns nur Schleppmomentregelung, die wirkt beim runterschalten ähnlich.

Markus

Kommentar von Marc |

Hallo Markus,
Vielen Dank für den umfangreichen Artikel!
Ich habe in Deutschland eine 690 Enduro R Modelljahr 2019 beim Händler gekauft.
Mein Kumpel zeitgleich die SMC. Beide Machinen haben serienmäßig Quickshifter+
https://blog.ktm.com/de/switchcraft-fuer-jede-stimmung-der-richtige-fahrmodus/
Grüße,
Marc

Antwort von Markus Golletz

Marc,

Ich muss mich korrigieren, du hast Recht, das man den Quicksifter+ oder den Blipper von außen nicht mehr erkennen kann. Ich fand immer, das sie sich nicht gut ohne Kupplung hochschalten lässt. Die runterschalten Funktion habe ich für die Motorschleppmomentregelung, gehalten, das ist aber tatsächlich ein Blipper oder in Kombination, wie es bei KTM heißt der Quickshifter+. Diese Funktionen kann man bei anderen Modellen auch hinzukaufen, sie scheinen also standartmäßig verbaut, bedürfen aber der softwareseitigen Freischaltung.

Vielen Dank für deine Hartnäckigkeit!
Markus

Kommentar von mike |

Definitiv hatt sie eine QS, man sieht ihn nicht von aussen, er ist innen verbaut.
Alle Modelle BJ 2019 werden mit QS ausgeliefert. (SMC + Enduro R)

Mike

Antwort von Markus Golletz

Mike,

schön das du so hartnäckig bist! Also mir war nur aufgefallen, das sich da beim Runterschalten ob mit oder ohne Kupplung etwas mit der Motordrehzahl verändert. Ich denke, das war die Schleppmoment-Regelung. QS kenne ich nur mit einer Hydraulikzylinder ähnlichen Mimik am Schalthebel. Die war bei mir definitiv nicht verbaut. Ist die bei dir dran, oder geht das auch anders?

Lieben Gruß,

Markus

Kommentar von mike |

Markus,
hast Du dir selber auch eine gekauft oder direkt den Tester behalten. Fahre sie immer
noch gerne, heute werde ich mich mal wieder aufmachen für eine kleine Schotter Tour. VG Mike

Antwort von Markus Golletz

Mike,

leider nicht! ich fahre noch die SWM und meine alte Tenere. Wenn KTM nicht so teuer wäre, hätte ich wohl auch eine....

Ciao,

Markus

Kommentar von Georg |

Hallo Markus,
auch von meiner Seite ein dickes Lob für den Artikel. Ich habe auf einem Bild gesehen, dass ihr die serienmäßige Lampe gegen eine LED-Lampe getauscht habt. Welche habt ihr verwendet und wie waren eure Erfahrungen damit?
LG aus Berlin,
Georg

Antwort von Markus Golletz

Hallo Georg,

ja das haben wir gemacht, es ist aber nicht so richtig erlaubt. Nur wenige LED Retrofits haben eine Zulassung.

Meine Erfahrungen sind aber okay. Blendet nicht und ist tageslichtähnlicher.

Manchmal muss man nach Einbau den Lampen-Glaskolben drehen, bis keine Blendung mehr auftreten kann. Bei Fernlicht ist alles unkritisch.

Viele LED Lampen können aber keinen asymmetrischen Lichtkegel mehr. Sonst aber viel heller und besser!

Markus

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